Robert Andreasch: NSU, Neonazinetzwerke und rechtsterroristische Konzepte

19. Mai 2015 | 18:15

Robert Andreasch: NSU, Neonazinetzwerke und rechtsterroristische Konzepte

Dreiein­halb Jahre sind ver­gan­gen, seit sich der „Nation­al­sozial­is­tis­che Unter­grund“ (NSU) im Novem­ber 2011 selb­st ent­tarnte. Im NSU-Prozess vor dem Münch­n­er Ober­lan­des­gericht, in Recherchen und Unter­suchungsauss­chüssen wurde sei­ther ver­sucht, mehr Erken­nt­nisse zu gewin­nen: was der NSU denn gewe­sen ist, wer ihm zugerech­net wer­den muss und wer alles zu den Unterstützer_innen zählt. Die Ansicht der Bun­de­san­waltschaft, der NSU sei ein isoliertes, abgeschot­tetes Killer-”Trio” gewe­sen, kon­nte sich nicht durch­set­zen. Robert Andreasch spricht über die Net­zw­erke des mil­i­tan­ten Neon­azis­mus in Deutsch­land, in denen sich der NSU bewegte. Viele Neon­azis halfen dem NSU ganz konkret, beim Unter­tauchen, Wohnen, mit Geld, aber auch bei Ausspähun­gen und mit Tat­beiträ­gen. Die deutsche Neon­aziszene hat­te sich in den 1990er Jahren noch ein­mal deut­lich radikalisiert. Eine Rei­he von ter­ror­is­tis­chen Anleitun­gen und mil­i­tan­ten Organ­isierungskonzepten (z. B. “Führerlos­er Wider­stand”) wur­den nicht zulet­zt durch inter­na­tionale Neon­azinet­zw­erke wie “Blood & Hon­our” in Deutsch­land ver­bre­it­et. Waren diese Texte Blau­pausen für das Han­deln des NSU?

Robert Andreasch (geb. 1973) studierte Human­medi­zin, Soziologie,Sozialpsychologie und Päd­a­gogik an den Uni­ver­sitäten in Ulm und München (LMU). Seit 1996 recher­chiert und veröf­fentlicht er zur radikalen Recht­en in Baden-Würt­tem­berg und Bay­ern für Fachzeitschriften wie “Der rechte Rand” und “blick nach rechts”. Seit zehn Jahren arbeit­et er haupt­beru­flich als Jour­nal­ist, Autor und Fotograf. Robert Andreasch ist aktuell Mitar­beit­er der Antifaschis­tis­chen Informations‑, Doku­men­ta­tions- und Archivstelle München e. V. (a.i.d.a.). Als Sachver­ständi­ger war er im NSU-Unter­suchungsauss­chuss des nor­drhein-west­fälis­chen Land­tags geladen.

Der Vor­trag find­et im Hör­saal 3 in der Carl-Zeiß-Straße 3 in Jena statt.
Der Ein­tritt ist frei.

Auss­chlussklausel:
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch
ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, von der Ver­samm­lung aus­geschlossen. Die Ver­anstal­ter behal­ten sich vor von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen.

Datum:

19. Mai 2015    

Zeit:

18:15

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 3
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: