12. September 2015 | 17:00
Die politische Situation in Griechenland bleibt weiterhin turbulent. Nach dem Rücktritt Alexis Tsipras’ vom Amt des Ministerpräsidenten stehen Neuwahlen an, und noch in diesem September soll neu gewählt werden. Die vorgezogenen Neuwahlen könnten die parlamentarischen Kräfteverhältnisse neu ordnen, und ob die von Tsipras geführte Syriza noch einmal die Regierung stellen kann, ist derzeit alles andere als sicher. Auch in der Linken und den sozialen Bewegungen haben die vergangenen Monate zu Brüchen und Neuformierungen geführt. So hat sich der linke Syriza-Flügel abgespalten und die radikal linke Volkseinheit begründet, andere wiederum haben sich enttäuscht von der parlamentarischen Politik abgewandt. Die soziale Krise hält derweil unvermindert hart an, und eine Besserung scheint angesichts weiterer Sparprogramme nicht in Sicht. Insbesondere für Flüchtlinge, die nach Griechenland kommen, spitzt sich die Lage derzeit dramatisch zu…
Mit Triantafillia Thiesing-Kostopoulou wollen wir über die jüngsten Entwicklungen in Griechenland sprechen und diskutieren, wie wir möglichst effektive Solidaritätsarbeit gestalten können – was können und sollen Linke in Deutschland tun, um den Kampf gegen Austeritätspolitik und sozialen Kahlschlag zu unterstützen? Und was haben die sozialen Kämpfe in Griechenland mit unseren zu tun?
Triantafillia Thiesing-Kostopoulu lebt in Berlin und arbeitet als Psychologin. Sie ist seit 2009 aktiv in der Griechenland-Solidaritätsarbeit, hat u.a. das Berliner-Forum-Griechenlandhilfe mitgegründet und arbeitet im Bündnis Solidarität mit Griechenland mit. Sie hat außerdem den Arbeitskreis Deutschland muss seine Schulden an Griechenland zurückzahlen mit begründet und ist Vorsitzende des Vereins Griechische Akademiker in Berlin, Brandenburg e.V.