Das letzte Gefecht. 25 Jahre: Nie wieder Deutschland!

17. Dezember 2015 | 19:00

Vor­trag und Diskus­sion mit Jan Ger­ber

„Nie wieder Deutsch­land!“ – Unter diesem Mot­to mobil­isierte die außer­par­la­men­tarische Linke vor 25 Jahren, im Mai 1990, strö­mungsüber­greifend auf den Frank­furter Opern­platz, um gegen die deutsche Wiedervere­ini­gung zu protestieren. 20.000 Men­schen fol­gten dem Aufruf. Wenige Monate später war diese unge­wohnte Har­monie vor­bei: Es brachen jene Kon­flik­tlin­ien auf, an denen sich die außer­par­la­men­tarische Linke in den näch­sten bei­den Jahrzehn­ten grup­pieren sollte. In per­son­eller Hin­sicht fiel man in die Bedeu­tungslosigkeit. Grup­pierun­gen, die seit mehr als zwanzig Jahren bestanden hat­ten, lösten sich auf; die Linke geri­et in eine der größten Krisen ihrer Geschichte. Dieser Umstand ver­wun­dert zunächst. So hat­ten APO und Co. dem Honeck­er-Regime und den anderen Staat­en des „real existieren­den Sozial­is­mus“ in der Regel kri­tisch bis feind­selig gegenüberge­s­tanden. Es stellt sich damit die Frage, warum die außer­par­la­men­tarische Linke aus­gerech­net durch das Ende der DDR, die d
eutsche Wiedervere­ini­gung und den Unter­gang des Ost­blocks in einen Schock­zu­s­tand fiel. Und: Warum hat sie sich auch heute, mehr als ein Viertel­jahrhun­dert später, noch nicht von diesem Schock erholt? Um hier­auf antworten zu kön­nen, ist sowohl ein Blick auf die Zeit des Kalten Krieges als auch eine Auseinan­der­set­zung mit jenen drei Begrif­f­en nötig, die nach wie vor im Zen­trum des linken Selb­stver­ständ­niss­es ste­hen: Rev­o­lu­tion, Antifaschis­mus, Anti­im­pe­ri­al­is­mus.

Jan Ger­ber ist u.a. Autor der Büch­er „Das let­zte Gefecht – Die Linke im Kalten Krieg“ (XS-Ver­lag: Berlin 2015), das bei gle­ich­er Gele­gen­heit vorgestellt wer­den soll, und „Nie wieder Deutsch­land? Die Linke im Zusam­men­bruch des realen Sozial­is­mus“ (ça ira: Freiburg 2010). Mit Anja Worm hat er zulet­zt Texte von Michael Land­mann neu her­aus­gegeben: „Das Israel­pseu­dos der Pseudolinken. Mit einem Vor­wort von Hen­ryk M. Broder“ (ça ira: Freiburg 2013).

Datum:

17. Dezem­ber 2015    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 8
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

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