Time to Act — Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt

29. April 2016 | 17:00

Fast genau ein Jahr ist es nun her, als die neon­azis­tis­che Partei „Der Dritte Weg“ am 1. Mai 2015 die an diesem Tag deutsch­landweit größte Nazidemon­stra­tion in Saalfeld ver­anstal­tete. Ca. 700 Neon­azis fol­gten dem Aufruf und eskalierten an mehreren Stellen in der Stadt. Einige Antifaschist*innen wur­den dabei schw­er ver­let­zt und selb­st die Polizei musste mit Trä­nen­gas und Pfef­fer­spray auf die mas­sive Gewalt der recht­en Demonstrationsteilnehmer*innen reagieren.
Seit diesem Auf­marsch haben sich in Saalfeld neue neon­azis­tis­che Struk­turen gebildet und gefes­tigt, junge Nachwuchskamerad*innen fühlten sich bestätigt und trat­en seit­dem selb­st­be­wusster und häu­figer in Saalfeld auf.
Doch nicht nur in Saalfeld trieben sie ihr Unwe­sen. Auf ver­schiede­nen neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen im Saalfelder Umland, sowie in Pöß­neck, Gera und Jena wur­den sie immer wieder gese­hen. Zwei junge Nach­wuch­skam­er­aden aus Saalfeld/Gorndorf beteiligten sich außer­dem zusam­men mit ca. 250 weit­eren Neon­azis an den pogro­mar­ti­gen Auss­chre­itun­gen in Leipzig Con­newitz am 11. Jan­u­ar diesen Jahres.
Auch im Inter­net ver­suchen sie sich zwang­haft, z.B. als gefährliche „Anti-Antifa Ost­thürin­gen“, zu insze­nieren. Dieser Insze­nierung fol­gten nun Tat­en in Form gewalt­tätiger Aktio­nen.
Seit den ersten Nazidemon­stra­tio­nen (u.A. einem Fack­el­marsch vor der Unterkun­ft für Geflüchtete in Rudol­stadt) von Thügi­da im Land­kreis Saalfeld-Rudol­stadt Ende 2015, stieg auch die Zahl der Über­griffe auf ver­meintlich poli­tis­che Gegner*innen und Geflüchtete.
Beson­ders fällt auf, dass sich die Über­griffe in den meis­ten Fällen gegen Min­der­jährige richteten.

In den let­zten Monat­en und Wochen nah­men diese Über­griffe drastisch zu. Jugendliche wur­den von in Mehrzahl auftre­tenden Neon­azis attack­iert, es gab ver­schiedene Ein­schüchterungsver­suche an den Wohnorten von ver­meintlichen Antifaschist*innen, zahlre­iche Nazi-Schmier­ereien (Hak­enkreuze inklu­sive) im Land­kreis, immer wieder Farb- und Pryoat­tack­en auf das linke Jugend- und Wahlkreis­büro Haskala von Katha­ri­na König und erst ver­gan­genen Fre­itag ran­dalierten zwei stadt­bekan­nte Neon­azis im Gorn­dor­fer Stadt­teilzen­trum, in dem ein Mit­glied des Bünd­niss­es „Zivil­courage und Men­schen­rechte“ im Land­kreis Saalfeld-Rudol­stadt (zum­saru) arbeit­et. Es war ein Angriff mit Ansage, denn eine Woche zuvor wurde der Mitar­beit­er von eben jenen Neon­azis beim Einkaufen bedro­ht und zudem eine Kundge­bung der Kam­pagne „last days of april“ gestört.
Es ist festzustellen, dass sich ger­ade im Saalfelder Stadt­teil Gorn­dorf eine Radikalisierung und Ver­jün­gung der Neon­aziszene man­i­festiert, die schein­bar auch gut ver­net­zt mit anderen Nazis ist (z.B. aus Kahla). Zudem mis­chen Nazis, die schon in den 90er Jahren in Saalfeld/Gorndorf ihr Unwe­sen trieben, bei diesen jun­gen Leuten mit. Trau­riger Höhep­unkt der dama­li­gen Gewalt war ein rechts motiviert­er Mord vor nun 18 Jahren. Mit eben diesem Blick auf die Ver­gan­gen­heit und auf die aktuellen Entwick­lun­gen ist es umso wichtiger ein klares Zeichen gegen faschis­tis­che Umtriebe zu set­zen und genau dort aufzutreten, wo sich die neuen und alten Nazis in Sicher­heit wäh­nen.

Wegse­hen und Schweigen lässt die Betrof­fe­nen von Gewalt und Ein­schüchterung alleine und ermutigt Täter zu weit­eren Aktio­nen. Außer­dem ver­stärkt es die selt­same Ansicht, neon­azis­tis­che Ideen wären ein­fach nur eine Spielart inner­halb der Demokratie.
Deswe­gen rufen wir zu ein­er antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 29. April in Saalfeld/Gorndorf auf. Wir zeigen dadurch unsere Sol­i­dar­ität mit den Betrof­fe­nen rechter Gewalt und wirken der Etablierung eines „Nazi-Kiezes“ entschlossen ent­ge­gen! Wir haben keinen Bock auf Angsträume, in denen sich Men­schen nicht mehr frei bewe­gen kön­nen und wir zeigen den Nazis, dass sie mit ihrer Tak­tik scheit­ern wer­den.

Außer­dem sehen wir diese Demon­stra­tion als Auf­takt für ein ereignis­re­ich­es Woch­enende im Rah­men der Kam­pagne „Nation­al­is­mus ist keine Alter­na­tive“, die am 30. April den Bun­desparteitag der AfD in Stuttgart und den Auf­marsch der Neon­azi­partei „Der dritte Weg“ am 1. Mai in Plauen ver­hin­dern will.

TIME TO ACT!

Kommt alle am 29.04.2016 um 17:00 Uhr nach Saalfeld/Gorndorf, Park­platz Rathenaus­traße und zeigt eure Sol­i­dar­ität!

Ini­tia­tive „Kein Platz für Angsträume“

Alle weit­eren Infos find­et ihr hier bei uns oder auf fol­gen­den Seit­en:
Bünd­nis „Zivil­courage und Men­schen­rechte im Land­kreis Saalfeld-Rudol­stadt“ (zum­saru)
Kam­pagne „Nation­al­is­mus ist keine Alter­na­tive“

Datum:

29. April 2016    

Zeit:

17:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Saalfeld/Gorndort
Park­platz Rathenaus­traße

Veranstalter*in:

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