Demo! Gewerkschaftsfreiheit statt Klassenjustiz!

4. Juni 2016 | 14:00

Anreise (per Bahn) mit der FAU Erfurt/Jena. Bei Inter­esse Mail an: fauj@fau.org

Immer häu­figer müssen wir uns mit Kla­gen gegen die Veröf­fentlichung von Lohn­be­trug, Mis­sach­tung ele­mentar­er Arbeit­srechte und Ähn­lichem in Bezug auf gew­erkschaftliche Auseinan­der­set­zun­gen beschäfti­gen. Am 4. Juni gehen wir auf die Straße um zu zeigen, dass wir uns vom Union-Bust­ing nicht ein­schüchtern lassen wer­den. Kommt vor­bei. Helft uns, ein unmissver­ständlich­es Zeichen zu set­zen!

Auf die Strasse! Damit die Bosse endlich zahlen!

Mit unser­er Basis­gew­erkschaft, der Freien Arbei­t­erin­nen und Arbeit­er Union (FAU) Berlin, gewin­nen wir unsere Arbeit­skon­flik­te oft nach kurz­er Zeit. Schließlich sind die Ver­stöße der Bosse meist jen­seits von Gut und Böse, weshalb oft schon ein kleineres Säbel­ras­seln zur Ein­sicht und Erfül­lung unser­er Forderun­gen führt. Doch derzeit steck­en wir in mehreren zähen Lohnkämpfen! So haben unsere acht rumänis­chen Kol­le­gen, die beim Bau des Kon­sumtem­pels „Mall of Berlin“ per­fide aus­ge­beutet wur­den, nach über zwei Jahren Kampf noch immer keinen Lohn gese­hen! Die Ver­ant­wortlichen ver­steck­en sich hin­ter ein­er Kette von Sub­un­ternehmen und ver­suchen uns mit lang­wieri­gen Gericht­sprozessen zum Aufgeben zu brin­gen.

Ein ander­er Kol­lege wurde von einem Restau­rant um über 1.000 Euro geprellt. Das ist zwar alles andere als untyp­isch für die Gas­tro­branche. Doch in diesem Fall will der Boss nicht nur partout nicht zahlen, son­dern hat zusät­zlich eine einst­weilige Ver­fü­gung gegen uns erwirkt. Der FAU Berlin ist es nun bei Strafe von bis zu sechs Monat­en Haft oder 250.000 Euro Buße unter­sagt, öffentlich Anschuldigun­gen gegen das Restau­rant zu erheben. Es läuft bere­its eine Unter­suchung wegen Nöti­gung gegen einen unser­er Genossen! Anstatt dass der Boss die für ihn läp­pis­che Summe endlich bezahlt, steckt er sein Geld lieber in Anwälte und Gerichte.

Immer öfters sind wir Ziel solch­er juris­tis­ch­er Angriffe. Das ging schon soweit, dass es der FAU Berlin im Jahr 2010 unter­sagt war, sich „Gew­erkschaft“ zu nen­nen. Die Strate­gie der Bosse ist dabei offen­sichtlich. Sie scheuen keine Kosten, wenn es darum geht eine kämpferische Gew­erkschaft mund­tot zu machen. An den Kol­legIn­nen, die sich zu wehren trauen, soll ein Exem­pel sta­tu­iert wer­den. Denn auf keinen Fall sollen weit­ere Beschäftigte auf die Idee kom­men, ihre Rechte einzu­fordern. Und die Chefs wis­sen, dass es sich kaum ein/e Arbei­t­erIn leis­ten kann, Gericht­sprozesse zu führen. Vor dem Recht sind wir eben nur schein­bar alle gle­ich.

Die Bosse haben diese Rech­nung aber ohne die FAU Berlin und ihre Fre­undIn­nen gemacht! Als sol­i­darische Gew­erkschaft kämpfen wir mit viel­seit­i­gen Mit­teln bis zum Schluss. Wir zählen aber auch auf Unter­stützung „von außen“. Zeigt euch sol­i­darisch mit den kämpfend­en Kol­legIn­nen und kommt auf die Demo. Ein Angriff auf eine/n, ist ein Angriff auf uns alle!

Die Angriffe auf die Gew­erkschafts­frei­heit richt­en sich allerd­ings nicht nur gegen die FAU. Sie fol­gen einem Muster auch in anderen Regio­nen Europas. In Barcelona wird seit Kurzem gegen unsere spanis­che Schwest­ergew­erkschaft CNT ermit­telt, die der „Erpres­sung“, „Nöti­gung“ und „Bil­dung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung“ verdächtigt wird, weil sich CNT-Gew­erkschaf­terIn­nen selb­stor­gan­isiert gegen die prekären Arbeits­be­din­gun­gen in der Gas­tro­branche zur Wehr set­zen. Und in Frankre­ich, wo vor dem Hin­ter­grund des Aus­nah­mezu­s­tandes ein ganzes Bün­del von Geset­zen gegen unsere Rechte durchgepeitscht wer­den soll, hat die Polizei in den let­zten Tagen Gew­erkschaft­slokale der CNT‑F gestürmt und Gew­erkschaf­terIn­nen ver­let­zt oder inhaftiert.

Kein Boss und kein Gericht wird uns zum Schweigen brin­gen! Gew­erkschafts­frei­heit vertei­di­gen!

Englisch: https://berlin.fau.org/text/am-4-juni-auf-die-strasse-damit-die-bosse-endlich-zahlen?set_language=en&cl=en

Türkçe: https://berlin.fau.org/zensiert-tuerkisch

عربية: https://berlin.fau.org/text/4‑juni-demo-aufruf-arabisch/at_download/file

Datum:

4. Juni 2016    

Zeit:

14:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Hack­eschen Markt (Berlin)

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: