Antifa bleibt Landarbeit — Antifschistische Strukturen in der Provinz schaffen und stärken

10. September 2016 | 0:00–23:59

Aufruf

Warum nach Gera?

Gera scheint alle Eigen­schaften der (nicht nur) ost­deutschen Prov­inz in sich zu vere­inen:
Eine zu großen Teilen desin­ter­essierte Zivilge­sellschaft, Nazis, die sich prak­tisch bewe­gen kön­nen, wie sie wollen, eine mehr und mehr ausster­bende Kul­tur­land­schaft, Wegzug viel­er Engagiert­er in die Bal­lungs­ge­bi­ete und Hochschul­städte und ost­deutsches Spieß- und Wut­bürg­er­tum.
Als das Recht­srock­fes­ti­val Rock für Deutsch­land vor eini­gen Jahren noch flo­ri­erte, war dieses Event immer­hin ein­mal im Jahr ein Grund für Antifaschist*innen nach Gera zu reisen.
Das Rock für Deutsch­land ist seit 2014 Geschichte, an dessen Stelle sind Ver­anstal­tun­gen getreten, die sich zwar aus dem gle­ichen Spek­trum gener­ieren, für Gegen­proteste aber weit­ge­hend unin­ter­es­sant sind. Soge­nan­nte Bürg­erini­tia­tiv­en wie Wir lieben Gera, Wir lieben Ost­thürin­gen oder Thügi­da kon­nten in der Ver­gan­gen­heit oft­mals unwider­sprochen durch Gera marschieren und den Boden bere­it­en für eine Vielzahl von Angrif­f­en auf linke Pro­jek­te, geflüchtete Men­schen und Antifaschist*innen.
Die Akteure sind tief in der Naziszene ver­wurzelt und bestens mit dem Umland, den Städten, Gemein­den und Dör­fern ver­net­zt. Aus­ge­hend von Orten wie Gera und Greiz fahren die Faschist*innen Woche für Woche von Kaff zu Kaff und tra­gen ihre Men­schen­feindlichkeit und ihren Ras­sis­mus in die Prov­inzen Thürin­gens, Sach­sens und Sach­sen-Anhalts.
Erst Anfang Juni ziel­ten in Gera zwei Män­ner mit ein­er Schuss­waffe auf eine ver­meintlich Geflüchtete, die mit ihrem Kind unter­wegs war. Aktio­nen wie diese und die Tat­sache, dass ein großer Auf­schrei mit­tler­weile aus­bleibt, machen klar, dass die ras­sis­tis­che Dauerbeschal­lung Wirkung zeigt und in bre­it­en Teilen der Bevölkerung angekom­men ist.
Eine Gegenöf­fentlichkeit kann immer schw­er­er aufge­baut wer­den. Die weni­gen verbleiben­den linken oder alter­na­tiv­en Pro­jek­te im Umkreis kämpfen mit mas­siv­en Bedro­hungsszenar­ien und Über­fällen durch Nazis, man­gel­nder Sol­i­dar­ität und der Willkür der Stadt­be­hör­den.

Stadt, Land, Fluss vertei­di­gen!

Stel­lvertre­tend für alle Prov­inzen, die von den gle­ichen Prob­le­men betrof­fen sind und in Sol­i­dar­ität mit den Men­schen, die dort jeden Tag eingeschüchtert, bedro­ht, ange­grif­f­en, gedemütigt und am Leben gehin­dert wer­den, wollen wir für antifaschis­tis­che Struk­turen und linke Freiräume auf die Straßen gehen. Wir wollen den Grund­stein für eine kon­tinuier­liche antifaschis­tis­che Präsenz in der Prov­inz leg­en.
Lasst uns den Nazis zeigen, dass ihnen die Straßen, auf denen sie sich momen­tan so wohlfühlen, nicht gehören. Zeigt im Schul­ter­schluss mit der Prov­inz, dass es sich lohnt, für antifaschis­tis­che Inhalte zu kämpfen.
Set­zt ein Zeichen mit uns, dass die ost­deutschen struk­turschwachen Regio­nen noch nicht aufgegeben sind, dass sich Antifaschis­mus und der Kampf ums Ganze nicht nur in den Metropolen abspie­len.
Wir rufen dazu auf, am 10.09.2016 gemein­sam mit ein­er Demon­stra­tion die Prov­inz zu fluten und im Anschluss bei einem linken Hoffest mit Musik Kon­tak­te zu knüpfen und den Tag ausklin­gen zu lassen.

ANTIFA BLEIBT LANDARBEIT!

Details zu den Ver­anstal­tun­gen fol­gen auf dem Blog und hier in Kürze.


Im Anschluss rufen die Ini­tia­tive ‘No Thügi­da im SHK’ und des lan­desweit­en Bünd­niss­es ‘Mit­men­schlich’ zu Gegen­protesten in Herms­dorf auf, welch­es in 10 Minuten mit dem Zug aus Gera erre­ich­bar ist.

15:00 Uhr — Kundge­bung am Bahn­hof, Herms­dorf
15:30 Uhr — Demon­stra­tion ins Wohnge­bi­et
16:00 Uhr — Kundge­bung in Wern­er-See­len­binder-Straße
20:00 Uhr — Ende bzw. Demo zum Bahn­hof zurück

Datum:

10. Sep­tem­ber 2016    

Zeit:

0:00–23:59

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

t.b.a. Gera
t.b.a.
Gera

Veranstalter*in:

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