Filmvorführung: Triumph des guten Willens

7. November 2016 | 19:00

Der Doku­men­tarfilm set­zt sich filmisch mit den Tex­ten des Pub­lizis­ten Eike Geisel (1945–1997) auseinan­der. Im Zen­trum ste­hen Geisels Kri­tiken an der deutschen Erin­nerungspoli­tik — wie sie beispiel­sweise jedes Jahr zum Volk­strauertag zu Tage tritt — und seine These über die “Wiedergutwer­dung der Deutschen”. Texte Geisels aus den 1990er Jahren, u.a. über die Neue Wache und das Holo­caust-Mah­n­mal in Berlin, kon­trastieren die heuti­gen Bilder der beschriebe­nen Gedenkstät­ten. Sie zeigen eine Nor­mal­ität, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Zudem analysieren aus­führliche Inter­views mit Alex Feuer­herdt, Klaus Bit­ter­mann, Her­mann L. Grem­l­iza und Hen­ryk M. Broder Geisels The­sen in Hin­blick auf die gesellschaftlichen Ver­hält­nisse heute.
Von der poli­tis­chen Biografie Eike Geisels aus­ge­hend zeich­net “Tri­umph des guten Wil­lens” ein Bild erin­nerungspoli­tis­ch­er Debat­ten der let­zten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kri­tik in unmöglichen Zeit­en.

Eike Geisel, der in den 1980er- und 1990er-Jahren zu den schärf­sten Kri­tik­ern sowohl der Wieder­auf­bere­itung deutsch­er Ver­gan­gen­heit als auch des deutsch-jüdis­chen Ver­brüderungskitsches gehörte, löste durch seine Essays und Polemiken teils große Kon­tro­ver­sen aus. Zudem betätigte er sich als Über­set­zer und Her­aus­ge­ber englis­chsprachiger Texte Han­nah Arendts und trat auch als Ver­fass­er his­torisch­er Arbeit­en, u.a. über das Berlin­er Sche­unen­vier­tel und den Jüdis­chen Kul­tur­bund, in Erschei­n­ung.

Datum:

7. Novem­ber 2016    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 7
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

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