24. Mai 2017 | 19:30
Was wird beim G20 passieren? Es wird einen inszenierten Showdown
zwischen den schlechten Alternativen autoritärer Neoliberalismus vs.
reaktionärer Wende geben. Also keine Chance dafür radikal
emanzipatorische Kritik auf die Straße zu tragen? Doch. Hamburg bietet
sich wie keine andere Stadt an, der Inszenierung der politisch
Herrschenden auszuweichen und die Schwachpunkte des
Gegenwartskapitalismus für den eigenen Widerstand zu nutzen. Der
Aufstieg der Logistik als Technik in der Zirkulation des Kapitals ist
keine brandneue Entwicklung. Aber eine Entwicklung, die das Angesicht
der weltumspannenden Kapitalverwertung zunehmend kennzeichnet und der
die radikale Linke bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. In
einer Situation, in der sich alte Politikformen der Linken abgenutzt
haben, bringt ein Blick auf die Logistik des Kapitals vielversprechende
Perspektiven für antikapitalistische Kritik und den Aufbau sozialer
Gegenmacht. Shut down the logistics of capital — auch das kann beim G20
passieren, wenn wir es durchziehen.