Bildungsprotest Jena — Lernfabriken meutern

21. Juni 2017 | 0:00–23:59

Die Bedin­gun­gen unter denen Bil­dung stat­tfind­et sind katas­trophal.

Konkur­renz und Auss­chluss prä­gen das ganze Bil­dungssys­tem. Im Kampf um die besten Plätze in dieser Gesellschaft wer­den weite Per­so­n­enkreise aus­ge­gren­zt. Schon in Kindertagesstät­ten ist nicht Platz für alle. Nach der Grund­schule wer­den junge Men­schen in ver­schiedene Schul­for­men sortiert. Die Auslese richtet sich unter anderem nach dem Bil­dungs­grad und dem Einkom­men der Eltern, der eth­nis­chen Herkun­ft oder dem Geschlecht. So ist oft schon vorbes­timmt, wer welchen Abschluss erre­ichen kann und wer nicht.

Selb­st­bes­timmtes Han­deln, poli­tis­che Teil­habe und kri­tis­ches Hin­ter­fra­gen wer­den zugun­sten braver Angepass­theit an die Erfordernisse der Wirtschaft unter­drückt. Wie und was gel­ernt wird, ist größ­ten­teils vorgegeben, kann nicht von allen Beteiligten mit­gestal­tet wer­den und ori­en­tiert sich deshalb auch nicht am Leben der Men­schen. Lehre und Wis­senschaft wer­den nicht nach den Bedürfnis­sen der Indi­viduen aus­gerichtet. Es scheint, als soll­ten wir nur das ler­nen, was der Arbeits­markt ver­langt.

Ständi­ger Leis­tungs­druck und Diszi­plin­ierung rauben den Spaß am Ler­nen und unter­drück­en jeden Funken Neugi­er. Gel­ernt wird für die gute Note. Der eigene Drang nach Wis­sen wird erstickt und indi­vidu­elle Ent­fal­tung find­et keinen Platz. Ver­mehrt lei­den schon junge Men­schen an Burn-Out und Depres­sion – das heutige Bil­dungssys­tem macht Men­schen krank. Die alltägliche Frus­tra­tion durch Stress und Zwang ken­nen wir alle.
Ver­liererIn­nen find­en sich auf allen Seit­en: Schlechte Bezahlung und Arbeits­be­din­gun­gen tre­f­fen nicht nur Lehrkräfte an Schulen, son­dern auch wis­senschaftliche Mitar­bei­t­erIn­nen, Auszu­bildende, ErzieherIn­nen, Per­son­al für Tech­nik, Ver­wal­tung und Reini­gung. Let­z­tendlich trifft es die Gesellschaft als Ganzes. Wie kön­nen wir an ein­er Lösung für so drän­gende Prob­leme wie Armut, Wirtschaft­skrise, Unter­drück­ung, Krieg und Kli­mawan­del arbeit­en, wenn jed­eR von der Schule an nur noch damit beschäftigt ist, nicht in der Konkur­renz unterzuge­hen?

Ob soziale Aus­gren­zung, ständi­ger Leis­tungs­druck und Diszi­plin­ierung und Unter­drück­ung von kri­tis­chem Hin­ter­fra­gen. Gründe um gegen unser Bil­dungssys­tem zu protestieren gibt es genug.
Kommt mit uns am 9.6. um 16:00 Uhr in den DJR (Sei­del­straße 21) zum Tran­spis malen. Sprecht mit euren Schul­vertre­tun­gen, ruft Schul­ver­samm­lun­gen aus (§28 (1) ThürSchulG) und:

Lasst uns gemein­sam auf die Straße gehen,
lasst uns gemein­sam etwas verän­dern,
lasst uns gegen Lern­fab­riken …meutern!

Datum:

21. Juni 2017    

Zeit:

0:00–23:59

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