Einladung zur 1. FIT*-Bar!

30. September 2017 | 21:00–23:55

Liebe Leute,

am 30.09.2017 (Sam­stag) find­et unsere erste FIT*-Bar ab 21 Uhr statt. Das heißt, an diesem Abend wollen wir in einem Raum für FIT*-Menschen (Frauen*Inter*Trans*) zusam­men rumhän­gen, erzählen, trinken, uns aus­tauschen, kick­ern und worauf wir eben noch so Bock haben. Es wird sta­bilen Gin Ton­ic und diverse köstliche Säfte und dazu eine wilde Musik­mis­che geben! Ihr seid her­zlichst willkom­men.
Wir freuen uns auf euch!

Das FIT*-Bar Team.

Wer sind wir?

Wir sind eine Gruppe aus Cis- und Trans­frauen*. Auch wenn wir in der momen­ta­nen Grup­pen­zusam­menset­zung bes­timmte Diskri­m­inierungser­fahrun­gen wie z.B. Ras­sis­mus nicht machen, wollen wir einen Raum für alle Frauen*, Inter- und Trans*personen (FIT*) schaf­fen. Daher laden wir alle FIT* ein, uns ken­nen­zuler­nen und diesen Raum gemein­sam zu gestal­ten!

Was machen wir?

Wir organ­isieren ein­mal monatlich am Sam­stag eine Bar ab 21 Uhr im veto. Dort wollen wir gemein­sam rumhän­gen, trinken, quatschen und uns aus­tauschen. Es wird auch einen extra Raum geben, wo wir in Ruhe chillen, lesen und disku­tieren kön­nen. Dahin kön­nen wir uns auch zurückziehen, wenn uns irgen­det­was zu viel ist. Ab und zu find­en vor der Bar auch Ver­anstal­tun­gen wie z. B. Lesun­gen, Work­shops und Vorträge statt.

Wer ist willkommen bei der Bar?

Willkom­men sind Frauen*, Inter- und Trans*personen, Nicht-Binäre, … – kurz gesagt alle, die nicht cis-männlich sind. Uns ist wichtig, dass die Bar auch ein sicher­er Ort für Mehrfachdiskri­m­inierte wie z.B. Frauen* mit Behin­derun­gen oder Frauen* mit wenig Geld ist. Lei­der sind unsere Räum­lichkeit­en noch nicht roll­stuhlgerecht. Wir ver­suchen aber weit­er­hin Bar­ri­eren abzubauen.
Wir sind offen für Hin­weise, wie wir allen eine gute Zeit ermöglichen kön­nen.

Warum machen wir das? Was wollen wir damit erreichen?

Wir wollen einen Raum schaf­fen, in dem weniger Unter­drück­ungsmech­a­nis­men, z.B. Cis-Sex­is­mus wie Trans*feindlichkeit, wirken. Konkret heißt das: Wir wollen entspan­nt trinken, feiern und chillen ohne uns mit dom­i­nan­ten Mack­ern rumzuschla­gen oder mit sex­is­tis­chen Bew­er­tun­gen, Anmachen und Über­grif­f­en rech­nen zu müssen. Wir ver­ste­hen die Bar auch als poli­tis­ches State­ment, denn auch die linke Szene ist nicht frei von Sex­is­mus. Z.B. wird auch bei Über­grif­f­en, bei denen die Täter*innen aus der linken Szene stam­men, häu­fig beschissen oder gar nicht reagiert. Dies kann unter anderem dazu führen, dass Betrof­fene sich nicht trauen, ihre Erfahrun­gen zu the­ma­tisieren.

In der Bar sollen sich Men­schen in einem geschützen Rah­men ver­net­zen und aus­tauschen kön­nen, sich gegen­seit­ig stärken und empow­ern. Wir freuen uns, wenn die FIT*-Bar auch zu einem Bezugspunkt für Feminist*innen wird.

Wie stehen wir zu andern gesellschaftlichen Unterdrückungsmechanismen?

Sex­is­mus ist eine von vie­len gesellschaftlich bed­ingten Herrschafts- und Diskri­m­inierungs­for­men, welche miteinan­der zusam­men­hän­gen. Auch wollen wir z.B. kein­er­lei Ras­sis­mus oder Look­ismus in unser­er Bar. Betrof­fene kön­nen uns als FIT*Bar-Team ansprechen.

Um Leute, die wenig Geld haben, nicht auszuschließen, geben wir die Getränke in der FIT* Bar gegen Spende her­aus.

Definitionsmacht – was ist das?

Def­i­n­i­tion­s­macht bedeutet, dass jede Per­son selb­st definiert, ob und wann sie Gewalt erfahren hat. Die Bew­er­tung eines Über­griffs ste­ht nur der betrof­fe­nen Per­son zu, d.h. ihre Erfahrun­gen wer­den von anderen nicht ver­harm­lost oder in Frage gestellt. Der betrof­fe­nen Per­son wird umstand­s­los geglaubt, ohne dass sie genötigt wird, Details des Über­griffs zu beschreiben. Im Umgang mit einem Über­griff ori­en­tieren wir uns an den Wün­schen und Bedürfnis­sen der betrof­fe­nen Per­son und wer­den diese als  FIT*-Bar-Team ver­suchen umzuset­zen. Maßge­blich ist, was di*er Betrof­fene nach einem Über­griff braucht, um sich sicherer/besser zu fühlen.

Die betrof­fene Per­son darf nicht allein für den Umgang mit dem Über­griff ver­ant­wortlich sein, denn wir sind alle ver­ant­wortlich für unseren FIT*-Raum. Insofern sollte die Umset­zung dessen, was die betrof­fene Per­son sich wün­scht, nur das Min­i­mum unser­er Reak­tion auf einen Über­griff sein. Dabei darf der Schutz der betrof­fe­nen Per­son nicht außer Acht gelassen wer­den.

Definitionsmacht – warum?

Der gesellschaftliche Umgang mit Gewalt ist oft auf über­grif­fige Täter*innen statt auf die Betrof­fe­nen fix­iert. Let­ztere ste­hen oft unter Recht­fer­ti­gungs­druck oder dem Ver­dacht „doch irgend­wie selb­st schuld gewe­sen“ zu sein. Lei­der geschieht dies auch in linken Räu­men. Wir wollen es in der FIT*-Bar anders machen: So soll keine*r mit Gewalt- & Diskri­m­inierungser­fahrun­gen allein gelassen wer­den.  Alle sollen sich trauen kön­nen, erfahrene Gren­züber­schre­itun­gen zu benen­nen. Durch das Zus­prechen der Def­ni­tion­s­macht wer­den Betrof­fene, die durch Gewalt und Diskri­m­inierun­gen Ohn­macht erlebt haben, wieder in die Lage ver­set­zt, aktiv zu han­deln und sich ihren Schutzraum zurück­zu­holen.

Datum:

30. Sep­tem­ber 2017    

Zeit:

21:00–23:55

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

veto
Magde­burg­er Allee 180
Erfurt

Veranstalter*in:

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