Erste Demonstration für die Einheit der Flüchlings-Community in Apolda

2. Dezember 2017 | 14:00

Stoppt die Abschiebun­gen und stoppt das Dublin-Abkom­men! Für Bewe­gungs­frei­heit!
Bringt die Flüchltlinge zurück!

Wir, die Flüchtlinge in Apol­da und in Thürin­gen, fordern unbe­d­ingten Respekt für unsere ver­fas­sungs­gemäßig garantierten Rechte auf Men­schen­würde. Diese Rechte bein­hal­ten unser Recht auf sicheren Aufen­thalt, Sicher­heit, das Recht zu arbeit­en, das Recht auf pri­vat­en und men­schen­würdi­gen Wohn­raum hier in Apol­da und wo auch immer wir uns entschei­den, leben zu wollen.

Wir sind Flüchtlinge vom Heim Auf dem Angenspanne 3, 99510 Apol­da, in welchem mehr als 250 Flüchtlinge leben. Viele Flüchtlinge sind in dem Heim bzw. Lager seit mehr als 3, bis hin zu 16 Jahren isoliert, ohne Per­spek­tive, viele haben Abschiebungsan­dro­hun­gen erhal­ten, einige wur­den ohne Ankündi­gung abgeschoben. All das ist trau­rig.

Wir fordern die Anerken­nung unser­er Asy­lanträge, mit­tels der­er wir uns bemühen, inter­na­tionalen Schutz vor Ver­fol­gung in unseren Heimatlän­dern zu erhal­ten. Eine Ver­fol­gung, die von der zweifel­haften Zusam­me­nar­beit west­lich­er Regierun­gen mit den Tyran­nen und Mar­i­onet­ten, die sie in unseren Län­dern einge­set­zt haben, begün­stigt wird. Wir weigern uns, die fehler­be­hafteten Entschei­dun­gen über unsere Anträge durch das Bun­desmin­is­teri­um für Aysl, Migra­tion und Flucht (BAMF) in Thürin­gen zu akzep­tieren. Es ist mit­tler­weile all­ge­mein bekan­nt, dass das BAMF Angestellte ein­set­zt, die mit Dik­ta­toren und unter­drück­erischen Reg­i­men in Asien zusam­me­nar­beit­en, um die Anerken­nung der Asy­lanträge ver­fol­gter Flüchtlinge beispiel­sweise aus Kam­bod­scha in Deutsch­land zu vere­it­eln. In solchen Fällen ist das Bear­beitungsver­fahren der Asy­lanträge kom­pro­mit­tiert und unter­wan­dert und die Flüchtlinge sind weit­er­hin in Gefahr. Das muss ein Ende nehmen.

Wir protestieren dage­gen und fordern ein unverzüglich­es Ende der geplanten Abschiebun­gen inklu­sive der zweifel­haften soge­nan­nten Dublin-Abschiebun­gen!

Wir fordern das unverzügliche Ende der erzwun­genen und zynis­chen „frei­willi­gen“ Rück­kehr von Flüchtlin­gen in Län­der, in denen ihre Sicher­heit nicht gewährleis­tet wer­den kann.

Soppt den Ter­ror und die Todes­fälle an den EU-Außen­gren­zen und im Mit­telmehr. Stoppt die neue Sklaverei und Folter afrikanis­ch­er Flüchtlinge, die eure Poli­tik in Libyen und an euren Gren­zen befördert, die immer weit­er außer­halb des europäis­chen Ter­ri­to­ri­ums ver­lagert wer­den.

Mehrere afrikanis­che Län­der wur­den durch kor­rupte und böswillige Verträge, die die EU ihnen aufgezwun­gen hat, in Internierungslager der EU ver­wan­delt. All das, während die EU, ange­führt von Deutsch­land, ihre scham­lose Aus­beu­tung dieser Län­der fort­set­zt. Sie zer­stören unsere Län­der und unser Leben und ver­schlim­mern damit unsere Flucht­gründe. Wir sind auch Men­schen und haben das Recht auf ein würde­volles Leben. Das ist unsere Forderung und sie ist UNVERHANDELBAR!!! Wir wer­den es erleben.

Stoppt das Ver­brechen der Fam­i­lien­tren­nung. Wir fordern unser Recht auf Fam­i­lien­zusam­men­führung ein. Wenn euch eure Fam­i­lien hier in Europa so wichtig sind, umso wichtiger sind uns unsere.

Wir, die Flüchtlings-Com­mu­ni­ty in Apolda/Thüringen, laden euch, die Flüchtlinge und Aktivist_innen, poli­tis­che Bewe­gun­gen und Grup­pen, Freund_innen und Unterstützer_innen dazu ein, an unser­er Demon­stra­tion und unseren Protesten teilzunehmen. Wir brauchen eure Sol­i­dar­ität, während wir unseren Kampf gegen das kolo­niale Unrecht fort­set­zen und die deutsche Depor­ta­tion­skul­tur, basierend auf Iso­la­tion und Auss­chluss, Erniedri­gung, Ein­schüchterung und Mis­shand­lung der Flüchtlinge, bloßstellen.

Wir wer­den Abschiebun­gen als Norm nicht anerken­nen und und kämpfen gegen Abschiebungs­dro­hun­gen, Ras­sis­mus, Diskri­m­inierung und die Unter­drück­ung der Flüchtlinge in Apol­da.

Zu lange hat die Welt über die Ver­sklavung der Afrikaner_innen in der Ver­gan­gen­heit geschwiegen. Schweigt nicht angesichts der men­sche­nun­würdi­gen Behand­lung der Flüch­linge durch die wes­teu­ropäis­chen Abschieberegime. Nein! Wir kön­nen heute nicht weit­er schweigen!

Wir sind entschlossen, bis zum Ende zu protestieren: Gegen die men­sche­nun­würdi­ge Behand­lung der Flüchtlinge in Apol­da durch die Kom­mu­nal­be­hör­den des Auswär­ti­gen Amts, die Polizei, die Secu­ri­ty und den Ser­vice in den Lagern, die soziale Arbeit in den Lagern Apoldas.

Spendet und engagiert euch in Sol­i­dar­ität mit der Bewe­gung der Flüchtlings-Com­mu­ni­ty!
Kon­toin­hab­erin: The VOICE
Betr­e­ff: „Uni­ty-Protest“
IBAN: DE97 2605 0001 0000 1278 29
BIC: NOLADE21GOE

Kon­tak­te in Apol­da:
Dr. Aghayev Mag­sud, Tel.: 017622394162 |Mohammed Ahsan, Tel.: 0173 1436248

Kon­tak­te in Jena:
Jena: Miloud L. Cherif, Tel.: 0176 32360839

Organ­isiert von der Thüringer Flüchtlings-Com­mu­ni­ty in Apol­da und Jena
The VOICE Refugee Forum Jena
Email: thevoicerefugeeforum@riseup.net | http://thevoiceforum.org Break Depor­ta­tion Net­work |http://breakdeportation.blogsport.de


Die Gefan­genen­sol­i­dar­ität Jena ruft zur gemein­samen Zugan­reise nach Apol­da auf.

Datum:

2. Dezem­ber 2017    

Zeit:

14:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Bahn­hof Apol­da

Veranstalter*in:

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