Ejakulieren für alle*

19. Januar 2018 | 16:30–20:00

Warum denken wahrschein­lich die meis­ten von uns, wenn sie das Wort EJAKULAT hören, an weißes, zäh­flüs­siges Sper­ma anstatt an eine wasser­ar­tige, durch­sichtig bis hell­gelbe Flüs­sigkeit? Warum assozi­ieren die meis­ten mit dem Begriff EJAKULATION Wörter wie Penis oder Orgas­mus? Und warum stand in keinem mein­er Biolo­gi­eschul­büch­er für den „Sex­u­alkun­de­un­ter­richt“, dass auch Men­schen mit Vul­va ejakulieren kön­nen?

Die soge­nan­nte „weib­liche Ejaku­la­tion“ ist für mich eines der besten Beispiele für die Ver­woben­heit von Poli­tis­chem und Pri­vatem. Näm­lich dafür, wie sich Nor­men und Tabus in Kör­p­er ein­schreiben, wie kul­turelle Glaubenssätze, lück­en­hafter „Sex­u­alkun­de­un­ter­richt“ und voren­thal­tene Infor­ma­tio­nen, phys­i­ol­o­gis­che Kör­per­fähigkeit­en bedin­gen und ein­schränken kön­nen.

In dieser Ver­anstal­tung möchte ich die Medi­zingeschichte von Ejaku­la­tio­nen und Ejaku­la­tion­sprak­tiken unter die Lupe nehmen und anhand dessen rekon­stru­ieren, wer wie ejakuliert bzw. er- und ver­lernt hat zu ejakulieren, mit oder ohne Orgas­mus, liter­weise oder in Tröpfchen. Freut euch auf eine (the­o­retis­che) Ent­deck­ungsreise unser­er Kör­p­er und Sex­u­al­itäten sowie der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse und Macht­struk­turen, die diese bee­in­flussen.

Nach dem Vor­trag, der von 16:30 bis 18:00 Uhr im Raum 05.00.10 stat­tfind­et, wird es eine Gesprächs- und Aus­tauschrunde (von 18:30 bis 19:30) für FLTI* (Frauen, Les­ben, Trans- und Inter-Per­so­n­en) geben. Der Rest ist her­zlich ein­ge­laden, eigen­ständig einen Erfahrungsaus­tausch für kri­tis­che Männlichkeit­en zu organ­isieren. Falls ihr schon bei der let­zten Ver­anstal­tung dabei wart und inhaltliche Wün­sche oder Anre­gun­gen für diese habt, dann schreibt mir gerne unter pleasureisresistance@posteo.de).

Wer ich bin:

… queer-fem­i­nis­tis­che Philosophin und Aktivistin, Sinnsucherin und Rev­o­lu­tion­s­planer­in. Beson­ders die The­men rund um (A_)Sexualität und Selb­stliebe sowie der Umgang mit Ver­let­zlichkeit, Scham und gesellschaftlichen Tabus, sind Inhalte mein­er Ver­anstal­tun­gen. Z.B. ver­anstalte ich fem­i­nis­tis­che Selb­st-Erfahrungs­grup­pen, in denen sich die Teil­nehmenden mit Hil­fe von Kör­per­ar­beit und Meth­o­d­en wie der kollek­tiv­en Selb­stver­ständi­gung der Über­win­dung patri­ar­chaler Prob­leme und ihrem emo­tionalen Wach­s­tum wid­men. Außer­dem gebe ich the­o­retis­che und prak­tis­che Work­shops zu (weib­lich­er*) Ejaku­la­tion, in denen die Teil­nehmenden (neue) Kör­per­möglichkeit­en ent­deck­en kön­nen. Eine fem­i­nis­tis­che, herrschafts­freie und (scham)befreitere Gesellschaft ist das Ziel mein­er Arbeit. (Kon­tak­tiert mich gerne unter: pleasureisresistance@posteo.de oder weibliche-ejakulation@riseup.net).

Datum:

19. Jan­u­ar 2018    

Zeit:

16:30–20:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Raum 05.00.10.
Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: