9. Juni 2018 | 18:00
Julia Pie, die für ihren Tortenwurf auf Beatrix von Storch zwei Wochen
lang im Knast saß, wird auf ihrer Vortragstour nach Jena kommen.
Es ist leicht sich eine Welt ohne Atomtransporte und Nazis vor zu
stellen, aber ohne Knäste und Strafe — so glauben viele — brechen Chaos
und Lynchjustiz aus. Denn Knäste beschützen uns vor den schweren
Gewaltverbrecher*innen. Dafür, dass dass nicht so ganz stimmen kann, ist
Julia Pie ein gutes Beispiel. Die Aktivistin saß im Februar 2018 im
Knast, weil sie sich weigerte für den Tortenwurf auf Beatrix von Storch
im November 2016 eine Geldstrafe zu zahlen.
In ihrem Vortrag möchte sie mit solchen und anderen Knast-Mythen
aufräumen. Wie sieht der Alltag hinter Gittern aus? Wozu dienen Knäste
und Strafe wirklich? Warum gehören auch Nazis und Mörder*innen nicht
hinter Gitter? Welche Widerstandsmöglichkeiten gibt es innerhalb und
außerhalb der Mauern? Und wie könnte eine Gesellschaft ohne Knäste
aussehen?
Ergänzt wird der Vortrag durch Ausschnitte aus Knasttagebüchern,
praktischen Tipps für zukünftige Häftlinge und Raum für Diskussionen.
Eine Veranstaltung von: Anarchist*innen
und der Gefangenengewerkschaft GG/BO