11. Juli 2018 | 17:00
5 Jahre nach der Eröffnung des Prozesses gegen Beate Zschäpe und einige Unterstützer des sogenannten NSU bleiben mehr Fragen als eine wirkliche Aufklärung der Entstehung, Verheimlichung und Vertuschung seiner menschenverachtenden Aktivitäten. Vor allem den Betroffenen des faschistischen Terrors wird nach wie vor viel zu wenig Solidarität und
Gerechtigkeit zu Teil.
Auch in Jena, der Herkunftsstadt der NSU-Gruppe, gibt es weiterhin kaum eine angemessene Beschäftigung seitens der Stadt und Zivilgesellschaft mit ihren Nazis. Das Kapitel NSU soll nach dem Urteil des Oberlandesgerichts in München nach Willen der Staatsanwaltschaft, staatlicher Behörden und der Regierungen zu den Akten gelegt werden. Damit werden auch heute stattfindende Fremdenfeindlichkeit und rechte Gewalt — bis hin zur Entstehung weiterer rechtsterroristischer Gruppierungen wie der “Gruppe Freital” -
relativiert und verschleiert.
Lasst uns dagegen protestieren, an die Betroffenen denken, ihr Recht einfordern und für eine lückenlose Aufklärung eintreten! Erinnern wir uns auch daran, dass Jena der Herkunftsort des NSU ist und damit — wie auch in München — kein Schlussstrich ziehen!
Unter anderem wollen wir auf der Kundgebung die Anklageschrift des
“Tribunals ‘NSU-Komplex’ auflösen” (Mai 2017) hören. Verzichtet bitte
insbesondere in diesem Fall auf Parteisymbole und Vereinnahmungsversuche.