Die politische Dimension des NSU-Verfahrens

23. Oktober 2018 | 18:15–19:45

****ACHTUNG: Dien­stag! Hör­saal 4! ist eine Aus­nahme. Alle kom­menden Ver­anstal­tun­gen find­en mittwochs in Hör­saal 5 statt.****

Eine Ver­anstal­tung im Rah­men der Ringvor­lesung
ANGEGRIFFENE DEMOKRATIE — BEFUNDE UND GEGENMITTEL des Kom­Rex — Zen­trum für Recht­sex­trem­is­mus­forschung, Demokratiebil­dung und gesellschaftliche Inte­gra­tion an der FSU JENA
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Zur Ver­anstal­tung:
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Der NSU-Prozess gehört zu den wichtig­sten Ver­fahren der deutschen Nachkriegs­geschichte. Nun ist das Urteil gesprochen. Doch was ist es wert, wenn die Hin­ter­gründe der Mord­serie nicht lück­en­los aufgek­lärt wer­den? Wenn die Opfer das Ver­trauen in den Staat ver­loren haben? Mehmet Daimagüler analysiert die Rolle der deutschen Behör­den bei der Entste­hung der Neon­azi-Szene. Er belegt Ver­säum­nisse des Sicher­heit­sap­pa­rates und weist nach, wie sehr das Denken staatlich­er Insti­tu­tio­nen bei den Mor­den des NSU ras­sis­tisch geprägt war. Es wird deut­lich: Ohne das ekla­tante Fehlver­hal­ten unseres Staates wäre diese beispiel­lose Mord­serie nicht möglich gewe­sen. Mit seinem Plä­doy­er richtet sich Daimagüler an uns alle: Die Frage, wie wir miteinan­der leben wollen, wie Gerechtigkeit ver­han­delt wird und was “Deutsch-Sein” heute bedeutet, dür­fen wir nicht dem Staat über­lassen.
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Zum Ref­er­ent:
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Mehmet Gür­can Daimagüler, 1968 in Siegen als Kind türkisch­er Arbeit­er geboren, ist pro­moviert­er Recht­san­walt, Kolum­nist und Buchau­tor. Regelmäßig schreibt er für Tageszeitun­gen und juris­tis­che Fachme­di­en. Er ist ein­er der bekan­ntesten Opfer­an­wälte in Deutsch­land. So ver­trat er jüdis­che Man­dan­ten aus Ungarn im Strafver­fahren gegen den “Buch­hal­ter von Auss­chwitz”, den ehe­ma­li­gen SS-Mann Oskar G.. 2011 erschien sein Buch „Kein schönes Land in dieser Zeit“, ein scho­nungs­los offen­er Beitrag zur Iden­titäts­de­bat­te. Im NSU-Ver­fahren ver­trat er die Geschwis­ter von Abdur­rahim Özü­doğru, der 2001 ermordet wurde, und die Tochter von İsm­ail Yaşar, den der NSU 2005 erschossen hat­te. Mehmet Daimagüler set­zt sich uner­müdlich für die Aufk­lärung der Morde ein. Regelmäßig spricht er in Schulen, Uni­ver­sitäten, Polizeiakademien und vor Vere­inen und wirbt dafür, dass ein Staatsver­sagen wie im Falle des NSU sich nicht wieder­holt

Aktuelles Buch:
Empörung reicht nicht! Unser Staat hat ver­sagt. Jet­zt sind wir dran
Mein Plä­doy­er im NSU-Prozess
Orig­i­nalaus­gabe
350 Seit­en, gebun­den mit Schutzum­schlag
€ (D) 18,00 /€ (A) 18,50* /SFr. 24,50*
ISBN: 978–3‑7857–2610‑5
*unverbindliche Preisempfehlung
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Zur Ringvor­lesung
«Ange­grif­f­ene Demokratie Befunde und Gegen­mit­tel» Inter­diszi­plinäre Per­spek­tiv­en für unsere Gesellschaft:
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Seit dem Win­terse­mes­ter 2014 ver­anstal­tet das Kom­Rex — Zen­trum für Recht­sex­trem­is­mus­forschung, Demokratiebil­dung und gesellschaftliche Inte­gra­tion eine inter­diszi­plinäre Rin­vor­lesung, die Wis­senschaft und Prax­is mit ihren Erken­nt­nis­sen und Erfahrun­gen in einen Dia­log brin­gen und den Gegen­stand auf Ebene eines studi­um gen­erale in der Uni­ver­sität ansprechen möchte. Die Ringvor­lesung richtet sich somit an ein bre­ites Pub­likum und Inter­essierte aus Wis­senschaft, Prax­is, Poli­tik und Zivilge­sellschaft.
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Die Ver­anstal­tun­gen begin­nen c.t.,

der Ein­tritt ist frei…
mit ein­er Ein­schränkung…
.….Die Ver­anstal­tenden behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­n­en, die recht­sex­tremen
Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, den Zutritt zur Ver­anstal­tung zu ver­wehren oder von dieser auszuschließen
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Infor­ma­tio­nen zu den einzel­nen Ver­anstal­tun­gen unter www.facebook.com/KomRexJena

Zen­trum für Recht­sex­trem­is­mus­forschung, Demokratiebil­dung und gesellschaftliche Inte­gra­tion der Friedrich­ Schiller­ Uni­ver­sität Jena
Kon­takt Hum­boldt­straße 11, 07743 Jena ✉ komrex@uni­jena.de ???? 03641 930958
www.komrex.uni-jena.de

Datum:

23. Okto­ber 2018    

Zeit:

18:15–19:45

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 4
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: