Feministische Psychoanalyse

15. November 2018 | 18:00–20:00

Spuren­sicherung unsicht­bar­er Herrschaftsstruk­turen in Bewusst­seins­for­men und gesellschaftlichen Ver­hält­nis­sen — mit Regi­na Beck­er-Schmidt

Sowohl in gesellschaftlichen Ver­hält­nis­sen als auch im sozialen Ver­hal­ten gibt es ein Nicht-Wis­sen darüber, welche Kräfte am Werk sind, die unser Leben bes­tim­men. Die Hin­ter­gründe sozialer Macht und die Triebkräfte, die unser Han­deln anleit­en, sind uns nur begren­zt bewusst.
Fem­i­nis­tis­che Psy­cho­analyse geht dem Zusam­men­hang zwis­chen dem gesellschaftlichen und dem indi­vidu­ellen bzw. kollek­tiv­en Unbe­wussten nach, der sich z.B. im Phänomen „Xeno­pho­bie“ aus­drückt, bei dem auf Fremd­heit mit Feind­seligkeit reagiert wird.

Das beson­dere Augen­merk richtet sich auf asym­metrische Geschlechterord­nun­gen, in denen Vorstel­lun­gen von Männlichkeit und Weib­lichkeit mit Pro­jek­tio­nen von ein­er wech­sel­seit­i­gen „Ander­sheit“ aufge­laden sind, die als irre­versibel erscheint. Im Zen­trum der kri­tis­chen Herrschaft­s­analyse von Fem­i­nistin­nen ste­hen die androzen­trischen Set­zun­gen von Sex­u­al­ität, in denen sich mit­tels psy­cho­an­a­lytis­ch­er The­o­rien Verbindungslin­ien zwis­chen Frem­den­hass und Frauen­feindlichkeit aufzeigen lassen. In dieser Denkstruk­tur sind Legit­i­ma­tion­s­muster ver­ankert, die For­men der Arbeit­steilung abstützen, welche wiederum geschlechtliche Ungle­ich­heit­sla­gen nach sich ziehen.

REFERENTIN
Regi­na Beck­er-Schmidt ist emertierte Pro­fes­sorin am Insti­tut für Sozi­olo­gie und Sozialpsy­cholo­gie (Fachge­bi­et Sozialpsy­cholo­gie) der Uni­ver­sität Han­nover.
Ihre Forschungss­chw­er­punk­te liegen insb. auf psy­cho­an­a­lytisch ori­en­tiert­er Sozialpsy­cholo­gie, Gesellschafts- und Sub­jek­t­the­o­rie, Geschlechter­forschung und Kri­tis­ch­er The­o­rie.

Beck­er-Schmidts’ Wirken war prä­gend für die fem­i­nis­tis­che Weit­er­en­twick­lung der Kri­tis­chen The­o­rie und den sog. Han­nover­an­er Ansatz in der fem­i­nis­tisch ori­en­tierten Sozi­olo­gie.

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Eine Ver­anstal­tung des Gle­ich­stel­lungsrefer­ats der Friedrich-Schiller-Uni­ver­sität Jena und der Hein­rich-Böll-Sif­tung Thürin­gen

Diese Ver­anstal­tung find­et im Ramen der Gesellschaft*Macht*Geschlecht — Aktion­stage statt.

Datum:

15. Novem­ber 2018    

Zeit:

18:00–20:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Uni Jena, Hör­saal 7
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: