Stop making fear! Demonstration gegen Behördenwillkür

26. Februar 2019 | 15:30–19:00

Für den Dien­stag, den 26.02., rufen der Migranten Omid Vere­in (MOVE
e.V.), der Flüchtlingsrat Thürin­gen e.V., das Sprach­café Erfurt und die
Refugee Law Clin­ic Jena e.V. zu ein­er Demon­stra­tion vor der
Aus­län­der­be­hörde Erfurt auf.
Start ist 15:30 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Haupt­bahn­hof. Von
dort aus ziehen wir gemein­sam zur Aus­län­der­be­hörde.

Den Fly­er und die Aufrufe auf Dari, Ara­bisch, Englisch und Deutsch gibt
es hier:
https://www.fluechtlingsrat-thr.de/aktuelles/termine/stop-making-fear-demonstration-gegen-beh%C3%B6rdenwillk%C3%BCr-260219

Gegen die Angst! Trotz gewalt­tätiger Abschot­tungs- und
Abschreck­ungsstrate­gien gelang es im ver­gan­genen Jahr 113.000 Men­schen
nach Europa zu gelan­gen. Ein­mal hier angekom­men sind es oft­mals Behör­den
und Ämter, die uns stets vor neue Hür­den stellen und unen­twegt neue
Gren­zen ziehen. Doch wir sind hier und wir ziehen da nicht mit! Wir
wehren uns gegen die Behör­den, die unsere Selb­st­bes­tim­mung und unsere
Rechte ein­schränken. Gegen Behör­den, die uns isolieren und in Angst
ver­set­zen.

Wer darf bleiben – und wie dür­fen wir bleiben – dür­fen wir arbeit­en
gehen oder unsere Fam­i­lien sehen – bekom­men wir offizielle
Ausweis­doku­mente oder nur Ersatz­pa­piere. Eine ganze Rei­he exis­ten­zieller
Fra­gen und die Umset­zung fun­da­men­taler Rechte hän­gen entschei­dend vom
Han­deln und Nichthandeln von Aus­län­der­be­hör­den ab. Von Behör­den, die
sich unter der Regie des neuen Heimat­min­is­teri­ums zunehmend der
Abschreck­ung und Abschiebung ver­schrieben haben.

Iso­la­tion durch­brechen und Teil­habe ermöglichen! Ange­fan­gen bei der
per­sön­lichen Iden­tität bis zur eige­nen Exis­tenz stellen die Prak­tiken
der Aus­län­der­be­hör­den unsere Integrität und Men­schen­würde in Frage.
Während­dessen wer­den Fam­i­lien, Fre­undin­nen und Fre­unde durch die
Mitwirkung der­sel­ben Behör­den des Nachts aus ihren Bet­ten oder
Kranken­häusern geris­sen, um sie in uns oft völ­lig unbekan­nte Län­der
abzuschieben. Es macht uns wütend, dass Aus­län­der­be­hör­den die Rechte von
Migrant*innen und Geflüchteten nach Gut­dünken ausle­gen und uns der
Zugang zu grundle­gen­den Recht­en allzu oft ver­wehrt bleibt.

So stellt die Erfurter Aus­län­der­be­hörde vie­len Men­schen aus unklaren
Grün­den oft keine richti­gen Ausweis­doku­mente aus oder ver­langt diese gar
zurück. Monate­lang warten wir auf Reak­tio­nen aus dem Amt. Ter­mine
bekom­men wir nur noch über ein Online-Por­tal. Ob wir einen
Inter­net­zu­gang haben oder Deutsch ver­ste­hen, inter­essiert das Amt
über­haupt nicht. Wenn wir uns dann nicht melden, ist es kaum möglich,
ein­er Arbeit oder Aus­bil­dung und damit dem gesellschaftlichen Leben
nachzuge­hen.

Wir wer­den diskri­m­iniert! In Deutsch­land ist es unmöglich, ohne gültige
Papiere zu leben. Wir kön­nen uns nicht ausweisen, nie­mand glaubt uns –
wir bekom­men kein Kon­to, keine Woh­nung und keinen Arbeit­splatz.

Wir sind nicht Men­schen zweit­er Klasse und fordern unser Recht ein! Wir
sind Teil der Gesellschaft und es geht um uns alle! Es geht darum, wie
und in welch­er Gesellschaft wir leben wollen. Wir fordern den Respekt
und die Wahrung unser­er Rechte ein, um allen die hier sind, eine
gle­ich­berechtigte Teil­habe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Bedin­gungs­los und von Anfang an. Wir kri­tisieren die Prax­is der
Aus­län­der­be­hör­den in Erfurt und Thürin­gen und rufen alle, die hier sind,
dazu auf, am Dien­stag, den 26.02., um 15:30 in Erfurt für ihre Rechte
aufzuste­hen. Tre­ff­punkt ist der Willy-Brandt-Platz vor dem Haupt­bahn­hof.
Von dort aus ziehen wir gemein­sam zur Aus­län­der­be­hörde.

Wir fordern Gle­ich­berech­ti­gung, Selb­st­bes­tim­mung und Gerechtigkeit. Wir
wen­den uns entsch­ieden gegen jede Form der ras­sis­tis­chen
Diskri­m­inierun­gen und der Willkür von Behör­den und Ämtern. Wir wollen
leben dür­fen!

Datum:

26. Feb­ru­ar 2019    

Zeit:

15:30–19:00

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