17. September 2020 | 19:00
Liebe F*Antifaschist*innen
Der Sommer ist fast vorbei, die gute Zeit des Urlaubs, in dem man chillen kann auch. Es war ein Traum!
Aber was sind unsere Träume im Kapitalismus?
Sie sind die Stoffe mit dem Profit gemacht werden, sie sind die Impulse, kreiert, fetischisiert oder entfremdend mit denen jede*r, jeden Tag und Nacht leben muss. Und viel mehr noch. Zum Beispiel unsere Impulse von Gewalt, unsere Sehnsucht nach Beziehungen und Sexualität werden in unserer Gesellschaft durch strukturellen Profit und Unterdrückung gelenkt. Das kreiert neue Instinkte, neue verletzende Träume und Aktionen, die von uns erkannt werden müssen.
Deswegen freuen wir uns diesen Donnerstag den 17.9 um 19:00 am Ketzal, alle zusammen eine Szenische Lesung einer Künstler*innengruppe der Freien Bühne Jena e.V. zum Thema sexuelle Grenzüberschreitung und Gewalt anzuschauen.
Sie schreiben folgendes über ihr Stück:
“Wer könnte von sexueller Grenzüberschreitung berichten? Mehr als die Hälfte unserer Gesellschaft. Wem ist es aber möglich, tatsächlich über die gemachten Erfahrungen zu sprechen? Einem Bruchteil davon. Und wer sagt von sich selbst, sexuell übergriffig (gewesen) zu sein? Niemand…
Die Rechnung geht nicht auf. Wo fängt sexuelle Grenzüberschreitung und Gewalt eigentlich an? Warum müssen Grenzen immer wieder so vehement verteidigt werden? Warum reicht ein einzelnes Nein meistens nicht? Und warum ist es gar nicht so einfach, nein zu sagen? Habe ich selbst schon Grenzen von anderen überschritten? Warum ist es so schwierig über all das zu reden? Warum gibt es da so wenige Worte in unserem Vokabular? Und wer entscheidet eigentlich was gesagt werden darf? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich sieben junge Künstlerinnen beschäftigt und den Prozess in Texten als auch filmisch umgesetzt. Nun reißen sie ihre Münder auf und brechen das Schweigen, auf dass kein Ohr ruhen kann, bis nicht alles gesagt worden ist.”
Als F*Antifa Tresen laden wir Euch herzlich ein mit uns das Stück zu sehen und dann noch etwas zusammen zu trinken. Mal wieder im “Kiosk-Style”, natürlich mit genügend Abstand (bringt bitte auch für die Wege eure Masken mit). Denn alle zusammen, mit Bewusstsein und Respekt, können wir das Leben als guten Traum erleben und die Alpträume wegschmeißen.
Achtung, innerhalb des Stückes geht es um sexualisierte Gewalt. Bitte achtet aufeinander und auf euer eigenes Gefühl, ob ihr euch (an dem Abend und in dem Moment) damit beschäftigen wollt und könnt. Wer lieber auf ein Getränk danach kommen mag, kann ab ca. acht Uhr dazu stoßen.
Wir freuen uns auf Euch und verbleiben mit solidarischen Grüßen,
Euer F*Antifa Tresen.