19. März 2018 | 16:00–18:00
Die Novemberrevolution war zunächst eine breite Volksbewegung gegen den Krieg und die Kriegsverlängerer, d.h. gegen das Militär und die Monarchien — und sie war eine Revolution für eine soziale Demokratie. Im ihrem Ergebnis wurde mit der Weimarer Republik die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland begründet, deren Verfassung wichtige demokratische und soziale Rechte zusicherte. Während die Revolution in den 1990er und 2000er Jahren als eine „vergessene Revolution“ galt, war sie in den Jahren zuvor Gegenstand heftiger politischer und geschichtswissenschaftlicher Kontroversen sowohl in der Weimarer Republik als auch den beiden deutschen Staaten.
Nicht ihr eigentlicher friedenspolitischer und demokratischer Charakter, sondern diese nachfolgenden Auseinandersetzungen prägen das Bild der Novemberrevolution bis in unsere Gegenwart.
Mario Hesselbarth ist Historiker und Mitglied des Gesprächskreises Geschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Veranstaltungsreihe „Jenaer Montagstreff“