7. November 2016 | 17:00
Am 09.11. will Thügida erneut mit Fackeln durch die Stadt ziehen, dem Jahrestag der Reichspogromnacht 1938. Dabei soll angeblich an den Fall der Berliner Mauer erinnert werden, nach dem Hitlergeburtstag und dem Hess-Todestag ist aber ein klarer Bezug zum deutschen Faschismus erkennbar. Dieser Tag steht für die Verfolgung, Entrechtung, Ausbeutung und Vernichtung der Juden im Faschismus. Thügida setzt neben offenem Islamhass auf Antisemitismus, mit Plakaten und lauten Sprechchören hetzen sie gegen Juden.
Faschistische Bewegungen wenden Hass, wirtschaft liche Ängste und Frustration aus politischer Machtlosigkeit gegen Minderheiten. Grundlegenden Probleme wie Arbeitslosigkeit, Leistungsdruck, Armut, Ausgrenzung, Kriege, … werden verschleiert.
Am 17.08. haben Anwohner des Damenviertels gegen den Fackelmarsch zum Todestag von Rudolf Hess protestiert. Mit zahlreichen Fotoaufnahmen drohten die Th ügida-Anhänger: „Wir haben eure Daten. Wir kommen wieder!“
Wie reagieren Stadt und Polizei darauf? Die Stadt bemüht sich, die Demo auf den 8.11. zu verlegen. Was das gegen die Hetze der Thügida ausrichten soll, weiß niemand. Die Polizei ist tatkräftiger: Sie sperrt mit großem Eifer Teile der Stadt ab, erkämpft die Umsetzung der Th ügida-Demo mit strategischen Mitteln, Pfefferspray und Knüppeln gegen zivilen Ungehorsam. Demokratischer Widerstand und Protest der Anwohner des Damenviertels soll durch die Polizei eingeschüchtert werden.
Unter dem Deckmantel der Demokratie schützten Stadt und Polizei antidemokratische Faschisten. Das machen wir nicht mit!
Wir rufen alle Bewohner Jenas auf, sich am 08. oder 09.11. um 16 Uhr zusammen mit uns und dem Damenviertel den Faschisten entgegenzustellen. Treffpunkt ist der Nollendorfer Platz.
Demonstrieren will gelernt sein: Kommt am Montag, 07.11. zu Erklärungen zum Verhalten auf Demos.
Im Kampf gegen den Faschismus ist kein Verlass auf Polizei und Stadt, wir müssen uns selbst organisieren! Kommt daher zum Nachbereitungstreffen am 14.11. [18 Uhr Anmerkung der Redaktion] in der Carl Zeisstr. 3 im Freitraum, um Erfahrungen und Ideen dafür auszutauschen.
Wer grundsätzlich wissen will warum wir Faschismus nicht loswerden kommt zum „Kulturabend“ am 15.11. Hier wollen wir in lockerer Runde einen Film schauen und uns dem mörderischen Phänomen Faschismus annähern.
Antifaschistische Aktion Jena
antifaschistischeaktionjena@riseup.net