Anmerkungen zur Kritik an Hartz IV und zur Geschichte des deutschen Sozialstaats

23. Februar 2015 | 19:30

Zehn Jahre ist es her, dass das vierte Hartz-Gesetz in Kraft trat. Die Agen­da 2010, die Hartz-Geset­zge­bung und die damit ver­bun­dene Umstruk­turierung von Sozial­staat und Arbeits­markt gehören zu einem der fol­gen­re­ich­sten Pro­jek­te eines Klassenkampfes von oben. Während Deutsch­land in den 90’ern noch als “kranker Mann Europas” beze­ich­net wurde, nimmt man sich heute in Europa ein Beispiel an sein­er Sozialge­set­zge­bung. Demge­genüber ist es in gesellschaft­skri­tis­chen Kreisen rel­a­tiv ruhig um Hartz IV gewor­den. Aus diesem Grund möchte der Vor­trag einige grundle­gende Gedanken zu Hartz IV und dem deutschen Sozial­staat entwick­eln und nach den Grund­la­gen ein­er adäquat­en Kri­tik fra­gen. Von link­er Seite wird oft­mals die Kri­tik for­muliert, Hartz IV sei eine Demon­tage des Sozial­staats gewe­sen. Dies mag dahinge­hend richtig sein, dass die staatlichen Trans­fer­leis­tun­gen mit Hartz IV erhe­blich gekürzt wur­den und sich damit die Repro­duk­tions­be­din­gun­gen von Arbeit­slosen und Lohn­ab­hängi­gen ver­schlechtert haben. Ander­er­seits wur­den mit Hartz IV jedoch wesentliche Funk­tio­nen des Sozial­staats – ins­beson­dere die Kon­trolle der­jeni­gen, für die das Kap­i­tal keine unmit­tel­bare Ver­nutzungsmöglichkeit­en hat – aus­ge­baut. Deshalb, so eine These des Vor­trags, muss die Kri­tik an Hartz IV eine Kri­tik des Sozial­staats als solchem bein­hal­ten. Der Vor­trag hat nicht den Anspruch ein­er umfassenden Abhand­lung, son­dern möchte einige The­sen zur Diskus­sion stellen.

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Datum:

23. Feb­ru­ar 2015    

Zeit:

19:30

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Veranstaltungsort:

Saline 34

Erfurt

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