4. Dezember 2015 | 19:00
Vortrag und Diskussion, anschließend Antifa-Tresen (Privatveranstaltung)
Am 1. April 1945 überschritten Truppen der amerikanischen Streitkräfte die Werra im äußersten Westen Thüringens. Am 4. April schlug die US-Armee die letzten faschistischen Kräfte in Suhl und befreite auf der anderen Seite des Rennsteigs das KZ-Außenlager Ohrdruf. Am 10. April fielen in Arnstadt und Ilmenau. Eine Woche später waren die deutschen Truppen im einstigen faschistischen Vorzeigegau Thüringen geschlagen.
Am 11. April 2015 jährte sich die Befreiung des KZ Buchenwald zum 70. Mal. In Buchenwald gab es eine hinter dem Rücken der SS organisierte Widerstandsstruktur, die vor dem Eintreffen der Amerikaner durch einen Aufstand die Lagerleitung verjagte und den Amerikanern das selbstbefreite Lager übergab.
Antifaschistischer Widerstand in NS-Deutschland war selten. In der Breite der deutschen Gesellschaft hat es nie eine antifaschistische Widerstandsbewegung ähnlich etwa der französischen Resistance oder jugoslawischer und italienischer Partisanenverbände gegeben — geschweige denn das oft beschworene “andere Deutschland”. Aber jeder der wenigen Kämpfer des antifaschistischen Widerstandes, die der faschistischen Übermacht die Stirn boten, beweit, dass es möglich war. Vor allem in Süden Thüringens gab es einige Widerstandsnester, die sich widerssetzten und für dessen Kampf nicht selten ihr Leben ließen.
Der Vortrag thematisiert Widerstand und Repression in Südthüringen unter der NS-Herrschaft von 1933–45.
Dies ist eine Veranstaltung des Vereins für Antifaschistische Kultur und Politik in Südthüringen e.V. Sie wird gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Landesprogrammes Denk bunt — für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit.