28. August 2018 | 10:00–17:00
Workshop zur Ausstellung “Ein muslimischer Mann — kein muslimischer Mann?!”
Berichte über den Islam und besonders über muslimische Männer sind in Deutschland derzeit allgegenwärtig. Die meisten von ihnen zeichnen dabei ein immer gleiches Bild: Muslimische Männer werden als eine dunkelhaarige, junge, sexuell potente und aggressive Bedrohung „unserer“ Gesellschaft und „unserer“ Werte dargestellt. Dieses Bild eines fremdgezeichneten Mannes ist weder neu noch unpolitisch. Vielmehr lassen sich seine Wurzeln bis in die Zeiten des Kolonialismus und auch des Nationalsozialismus verfolgen. Damals wie heute diente es dazu, den Krieg gegen die „barbarischen Anderen“ zu rechtfertigen und gleichzeitig öffentlichkeitswirksam eine vermeintlich „natürliche“ Überlegenheit (west-)europäischer Gesellschaften zu behaupten.
Die Weiterbildung „Antimuslimischer Rassismus und Geschlechterkonstruktionen“ nimmt die Mechanismen und historischen Hintergründe der Stereotypisierung besonders von als muslimisch gelesenen Männern in den Blick. Hiervon ausgehend besprechen wir aus einer rassismuskritischen und intersektionalen Perspektive das Themenfeld „Antimuslimischen Rassismus“. Dabei setzen wir uns auch mit den Unterschieden zu Begriffen wie „Islamophobie“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ auseinander. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Positionierungen der Teilnehmenden im Kontext der deutschen Migrationsgesellschaft und den mit diesen Positionen einhergehenden Privilegien und Diskriminierungen. Im letzten Teil des Workshops erproben wir dann Handlungsstrategien, sich gegenüber antimuslimischem Rassismus zu verhalten und reflektieren damit einhergehende Möglichkeiten und Fallstricke in konkreten Situationen.
Anmeldung: Bitte bis zum 21. August 2018 unter oder Tel. 0361 – 555 32 57.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des MigraNetz Thüringen, dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.