Bietet Bildung eine Perspektive radikaler Praxis in der Situation der Ohnmacht?

23. Juli 2016 | 10:00–18:00

Um diese Frage zu beant­worten, soll der 2‑tägige Work­shop sich sowohl mit dem Begriff der Bil­dung als auch mit ihren Möglichkeits­be­din­gun­gen auseinan­der­set­zen.
Am ersten Tag soll dafür gek­lärt wer­den, was Bil­dung über­haupt ist und warum es lohnen kön­nte, kri­tisch an diesen Begriff anzuschließen, obwohl er heutzu­tage als bloßes Etikett entwed­er für eine auf den Ver­w­er­tung­sprozess aus­gerichtete Aus­bil­dung oder für den Erwerb des Kanons ein­er nationalen Leitkul­tur dient. Hierzu soll der Ursprung des (deutschen) Bil­dungs­be­griffs im 19. Jahrhun­dert und die gesellschaftlichen Bedin­gun­gen, unter denen er sich im deutschen Bürg­er­tum entwick­elte, erschlossen wer­den.
Im zweit­en Teil des ersten Tages soll anhand zweier Diag­nosen aus den 1960ern die Krise, in die der bürg­er­liche Bil­dungs­be­griff gerät, als Aus­druck der zeit­genös­sis­chen Form des Kap­i­tal­is­mus und sein­er kul­turellen Prak­tiken betra­chtet wer­den.
Zum Abschluss wird ein Film zu den Post-68er-Ver­suchen in Kom­munen einen neuen Men­schen her­anzu­bilden, gezeigt. Er zeigt, wie aus­ge­hend von der Prob­lem­di­ag­nose der 60er eine radikale Über­win­dung der Gesellschaft ver­sucht wurde und wie diese nicht nur scheit­erte, son­dern in das Gegen­teil von Befreiung umschlug.
Am zweit­en Tag wer­den wir zwei Auswege aus der Mis­ere betra­cht­en, die eng mit den Prob­lem­di­ag­nosen des ersten Tages verknüpft sind – den Begriff der Erfahrung und das poli­tis­che Konzept der Sit­u­a­tion. Anschließend soll anhand von ver­schiede­nen Prax­is­for­men die Frage nach ein­er emanzi­pa­torischen Bil­dung, nach Gegen­bil­dung oder Anti-Bil­dung konkretisiert wer­den.

Ein Read­er wird vor Ort zur Ver­fü­gung gestellt.

Um Anmel­dung wird gebeten unter: club_communism (a) riseup.net

Datum:

23. Juli 2016    

Zeit:

10:00–18:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Carl-Zeiss-Straße 3

Veranstalter*in:

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