8. Mai 2015 | 19:00
Texte und Musik aus den vor über 80 Jahren gegen die Nazis gerichteten Kabarettprogrammen von Erika Mann
Anfang der 1930er Jahre: Aus den deutschen Kleinkunstbühnen, auf denen die Luft zum Atmen immer dünner wird, dringen hier und da noch kämpferische Gesänge gegen den Zug der Zeit, den Tucholsky als „leises Wandern“ ins Dritte Reich beschreibt. Dass von den „Brettern, die die Welt bedeuten“ der Gang der Geschichte aufgehalten werden könnte, daran glauben viele engagierte Kabarettisten schonlängst nicht mehr.
Trotz der allgemein schwierigen Lage eröffnet im Januar 1933 die „Pfeffermühle“ unter der Leitung von Erika Mann in München zu ersten Mal ihre Pforten. Geprägt von satirischen Texten, Ausdruckstanz und Gesang entstehen von 1933–1937 fünf Bühnenprogramme, die ab Frühjahr 1933 nur noch im europäischen Ausland zur Aufführung gelangen.
Roswitha Dasch (Gesang, Rezitation, Geige) und Ulrich Raue (Klavier, Gesang) widmen unter dem Titel „Die Pfeffermühle – Vorsicht! Scharf!“ mit einem hintergründigen und zugleich mitreißenden Programm dem Leben und Schaffen Erika Manns und den Kabarettisten ihrer Zeit. Sie beschreiben den Kampf im Exil „immer indirekt“ in Parabeln, Liedern und Gedichten – unmissverständlich und doch unschuldig – den Buchstaben nach.
Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung von Demokratie und Toleranz e.V.