29. Mai 2015 | 0:00–23:59
“Am 8. Mai 2015 jährt sich die Befreiung Europas von Nazideutschland durch die alliierten Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition zum 70. Mal. Schon vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht befreiten die Soldaten der Anti-Hitler-Koalition die letzten Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager. Der Vortrag thematisiert die Zeit nach der Befreiung jener Lager aus der Perspektive der Überlebenden. Jene letzten Überlebenden des NS-Terrors waren zwar nun befreit, aber ebenso gewissermaßen heimatlos. Nicht selten konnten sie die Orte der deutschen Verbrechen nicht verlassen. Der Vortrag möchte einen Teil der Geschichte beleuchten, der oft in Vergessenheit gerät und auch in der Geschichtsschreibung lange Zeit unberücksichtigt blieb. Die Befreiung der Überlebenden der Konzentrationslager markiert nämlich keinen nahtlosen Übergang zurück in einen geregelten Alltag, sondern den Beginn eines langen Weges zurück zur Selbstermächtigung. Im Zuge dessen soll es um die Situation von sogenannten Displaced Persons (DP) in der Zeit nach 1945 gehen. Werden als DPs alle Menschen bezeichnet, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kriegsbedingt außerhalb ihrer Heimatstaaten aufhielten, soll es im Vortrag ausschließlich um die jüdischen Überlebenden gehen. Thematisiert wird dabei deren teilweise jahrelanger Verbleib in DP-Camps und ihr beschwerlicher Weg nach Palästina/Israel.”
von Antifaschistische Kultur & Politik in Südthüringen e.V.