Europa (nervt): Abschottung — Austerität — Abendlandspinner

28. Mai 2016 | 14:00–20:00

Europa steckt in der Krise. Wank­ende Banken, über­schuldete Staat­en, autoritäre Krisen­bear­beitung, soziale Kon­flik­te und poli­tis­che Polar­isierung: Die Europakrise ist auch in ihrem sech­sten Jahr alles andere als vorüber und die wirtschaftliche Sit­u­a­tion bleibt ein Pul­ver­fass. 2015 sind Griechen­land und sein markantes OXI gegen die Reformbe­din­gun­gen der EU-Troi­ka zum Sym­bol ein­er Krise gewor­den. 2016 bilden die jour­nal­is­tis­chen Fotos griechis­ch­er Inseln andere Inhalte ab: Denn gle­ichzeit­ig prägt seit ver­gan­genem Jahr die soge­nan­nte “Flüchtlingskrise” das Bild des krisen­gerüt­tel­ten Europas und lässt Europa nach rechts rück­en. Das Mit­telmeer ist zum Mas­sen­grab gewor­den, in Europa und an dessen Grez­nen wer­den Zäune und Mauern hochge­zo­gen, das Meschen­recht auf Asyl wird mit Füßen getreten und Rassist*Innen sowie recht­spolulis­tis­che Parteien reit­en auf ein­er Welle des Auf­schwungs.

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Der The­men­tag begin­nt am 28.5 ab 14 Uhr mit ein­er the­ma­tis­chen Ein­führung:

Während im let­zten Som­mer die Mel­dun­gen über einen bevorste­hen­den griechis­chen Staats­bankrott und die Lage in Griechen­land die Nachricht­en beherrscht­en, ist es erstaunlich ruhig gewor­den. Let­ztes Jahr am 13. Juni wurde die griechis­che Linksregierung von den europäis­chen Gläu­bigerin­sti­tu­tio­nen sozusagen geputscht. Und jet­zt? Ist die Krise vor­bei, das Chaos abge­wandt und die human­itäre Katas­tro­phe vorüber? Ein­führend fassen wir den Krisen­ver­lauf der let­zten Jahre und die Zus­pitzung im let­zten Som­mer zusam­men und schauen auf die aktuelle soziale, poli­tis­che und wirtschaftliche Lage in Griechen­land. Achtung Spoil­eralert: Die Krise ist mit­nicht­en vor­bei!

Ab 15 Uhr find­en drei Work­shops statt:

Top­ic 1
„Der Kurz­schluss“ – Recht­spop­ulis­mus in Deutsch­land und der EU

Was ver­ste­hen wir unter „Europa“ und welch­es Bild haben Rechtspopulist*innen davon? Wie „funk­tion­ieren“ rechte Antworten auf die soge­nan­nten europäis­chen Krisen? Gemein­sam wollen wir besprechen, inwiefern recht­spop­ulis­tis­che Forderun­gen als Antwort auf tat­säch­liche (und einge­bildete) europäis­che Prob­leme ein Kurz­schluss sind.

Top­ic 2
Ges­tran­det in Griechen­land — abgeschoben in die Türkei

Bis vor Kurzem waren die griechis­chen Inseln für Geflüchtete das Nadelöhr in die EU. Doch nicht nur wurde ihnen dort die Weit­er­reise ver­weigert, mit­tler­weile existiert auch ein Abkom­men, das sie von Griechen­land in die Türkei und von dort in ihre Herkun­ftsstaat­en abschiebt. Investi­tio­nen zum Auf­bau eines funk­tion­ieren­den Asyl­sys­tems sind auf­grund der Troi­ka-Vor­gaben an die griechis­che Regierung dage­gen nicht vorge­se­hen. Die in Griechen­land täti­gen NGOs sind über­ar­beit­et, ent­mutigt und nicht bere­it, dem “EU-Türkei-Abkom­men” zuzuar­beit­en. Sie ver­lassen die Inseln …

Top­ic 3:
Kom­paß link­er Antworten auf die Eurokrise Euro-Ausstieg von links?

Die EU-Insti­tu­tio­nen demokratisieren? Eine Investi­tion­sof­fen­sive für Europa? Europaweit­er Wider­stand von unten? Die gesellschaftliche Linke ist sich uneins, wie die zer­störerische Spar­poli­tik über­wun­den wer­den soll und wie eine Lösung der Eurokrise gelin­gen kann. Im Work­shop schauen wir auf die Krise­n­analy­sen und die poli­tis­chen Strate­gien von „Block­upy“, über „Ein Plan B für Europa“ und „Europa neu begrün­den“ bis „DiEM25“.

Pause (ca 17:40 Uhr): gemein­sames Essen (Vokü)

ab 18:15 Uhr: Diskus­sion­srunde: Was kön­nen wir tun? Anschließend offen­er Abend

Datum:

28. Mai 2016    

Zeit:

14:00–20:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Kol­leg Post­wach­s­tum
Hum­boldt­straße 34
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: