13. Januar 2016 | 20:00
Still ist es geworden um die Berichterstattung über Griechenland. Das Griechenland-Solidaritätsnetzwerk (GSN) versucht seit letztem Sommer, Griechenland in Jena nicht aus dem Fokus verschwinden zu lassen. Nach der tagesaktuellen Gegenaufklärung rund um die so genannte “Griechenlandkrise” widmet sich das GSN mit diesem Filmabend einem weiter zurückliegenden Punkt deutsch-griechischer Vergangenheit. Ausgestrahlt wird die Dokumentation am 13.01.16, einem Mittwochabend, um 20 Uhr (c.t.) in der Umweltbibliothek des Grünen Hauses.
“Distomo, ein kleines Bauerndorf in Griechenland. Hier übersteht der kaum vier Jahre alte Argyris, was die meisten Bewohner seines Heimatdorfes nicht überleben: Innerhalb von wenigen Stunden verliert er seinen Eltern und 30 weitere Familienangehörige durch ein Massaker der Nationalsozialisten. Die ganze Unfassbarkeit des Krieges — wie lebt man mit einer solchen Geschichte? Argyris Sfountouris, mittlerweile 66 Jahre alt, ein Mann von gewinnenden Charme und melancholischer Heiterkeit, hat sich Zeit seines Lebens mit dem Wahnsinn auseinandergesetzt, der ihm als Kind widerfahren ist. Er hat versucht, nicht etwa ‘innerlich’ damit fertig zu werden oder ‘abzuschließen’, sondern damit leben zu lernen — und sein Möglichstes zu tun, damit sich sein Schicksal nicht wiederholt.
Wenn Argyris, der immer wieder den Dialog mit dem offiziellen Deutschland sucht, das sich bislang weigert, die Opfer von Distomo zu entschädigen, nochmals an den Ort seines Traumas reist, dann geht das mehr unter die Haut als ein dramatisch inszenierter historischer Spielfilm.” (Aus dem Klappentext)
“Stefan Haupts Film sensibilisiert für die persönlichen Schicksale der Opfer von Kriegsverbrechen und entrückt das Massaker von Distomo aus dem kalten Rahmen von Zahlen und Fakten. Ein zutiefst humanistischer, politisch ambitionierter Dokumentarfilm, der letztlich das macht, was Argyris sein Leben lang getan hat: sich für die Menschlichkeit einsetzen.” (FILMSTARTS.de)