For a better life together — solidarity with refugees

28. Februar 2015 | 14:00

Linksjugend 'venceremos Jena und das Referat für Menschenrechte des StuRa
laden zu einem kurzfristigem gemeinsamen Treffen am kommenden
*Dienstag (24.2.) um 19 Uhr in den Frei(t)raum* (beim StuRa der FSU) ein. 
Von diesem Treffen wird abhängen, ob es eine gemeinsame Mobilisierung aus
Jena geben wird, daher wäre eine Beteiligung bei Interesse dringend notwendig.

Aufruf der Refugees

Liebe Menschen in Deutschland,

seit mehreren Wochen gehen in Deutsch­land über 100.000 Men­schen gegen Grup­pierun­gen wie „Pegi­da“, gegen Frem­den­feindlichkeit und Ras­sis­mus auf die Straßen. Das ist sehr ermuti­gend. Wir kön­nten auf dieser Welt zusam­men leben, in gegen­seit­iger Achtung der unter­schiedlichen Herkun­ft, des Geschlechts, der Reli­gion, der sex­uellen Ori­en­tierung und der Haut­farbe. Das Recht auf Asyl ist ein hohes Gut, dass geschützt und vertei­digt wer­den muss.

Gegen­seit­iger Respekt und Zusam­men­halt sind ein gemein­sames Anliegen von Flüchtlin­gen und Bevölkerung, um bessere Lebens­be­din­gun­gen für alle zu schaf­fen und um Frei­heit und Demokratie zu vertei­di­gen. Wir Asyl­suchende möcht­en dazu beitra­gen, die Sit­u­a­tion in Deutsch­land zu verbessern. Wir möcht­en mit den Men­schen in Deutsch­land das Gespräch suchen, unsere Geschicht­en erzählen und unsere jet­zi­gen Leben­sum­stände näher brin­gen.

Wir kom­men aus Län­dern in denen Krieg herrscht, wie in Syrien, im Irak oder der Ukraine; aus Län­dern wo Kri­tik an der Regierung mit Folter und Tod bestraft wird, wie in Eritrea, im Iran oder in Afghanistan. Wir kom­men aus Gebi­eten voller Umweltkatas­tro­phen, wo Woh­nun­gen zer­stört sind, es kaum Trinkwass­er gibt und Hunger herrscht, wie in Äthiopi­en oder den Philip­pinen. Nie­mand ver­lässt gerne seine Heimat, seine Fam­i­lie und Freund*innen. Aber die Sit­u­a­tion in unseren Heimatlän­dern bringt uns dazu. Wir haben sie nicht aus­gelöst!

Was sind die Ursachen und wer sind die Verursacher*innen? Die Kriege wer­den um Rohstoffe, um Machte­in­fluss und um Trans­portwege geführt. Diese Kriege sind inter­na­tion­al. An ihnen ist auch der West­en beteiligt. Glob­ale Unternehmen prof­i­tieren von diesen Kriegen. Mit Waf­fen­liefer­un­gen wer­den hohe Prof­ite erzielt. Deutsch­land ist in 11 Län­dern an Kriegen beteiligt und ist drittgrößter Waf­fen­liefer­ant der Welt. Ger­ade deshalb müssen Waf­fen­liefer­un­gen gestoppt wer­den, um die Ursachen von Flucht und Vertrei­bung zu bekämpfen. Keine deutschen Trup­pen ins Aus­land! Keine Sicher­heit­sko­op­er­a­tion mit Dik­taturen!

Viele Konz­erne und Banken erzie­len Prof­ite, aber Men­sch und Natur inter­essieren sie nur, wenn sie aus­ge­beutet wer­den kön­nen. Die glob­ale Wirtschaft zer­stört die Lebens­grund­la­gen von Bauern und Fis­ch­ern. Gle­ichzeit­ig wer­den viele dieser Men­schen an der Flucht gehin­dert. Europa schot­tet sich ab. Statt zu helfen, wur­den die EU-Geset­ze noch ver­schärft und führen dazu, dass führerlose Schiffe auf dem Meer treiben. Die EU-Poli­tik erk­lärt uns Flüchtlinge für ille­gal und deshalb wer­den wir wie Krim­inelle behan­delt.

Aber wir sind Men­schen wie ihr. Wir ver­di­enen die gle­ichen Rechte wie deutsche Bürger*innen, damit wir uns an der Gesellschaft auch gle­ich­berechtigt beteili­gen kön­nen. Wir ver­di­enen eine men­schen­würdi­ge Behand­lung und demokratis­che Rechte. Wir wür­den gerne arbeit­en und unseren Leben­sun­ter­halt selb­st ver­di­enen. Doch das wird uns ver­wehrt. Wir wür­den gern in nor­malen Woh­nun­gen leben und uns frei bewe­gen kön­nen. Die Sit­u­a­tion in den Lagern und Heimen ist katas­trophal und für viele ein Schock, da Men­schen aus unter­schiedlich­sten Län­dern auf eng­stem Raum zusam­men leben und Kon­flik­te aus den Heimatlän­dern in den Lagern aufeinan­der­prallen.

Auf Grund unserer Erfahrungen als Asylsuchende haben wir deshalb konkrete Forderungen:

  • Gle­iche demokratis­che Rechte und nicht nur gle­iche Pflicht­en
  • Keine Krim­i­nal­isierung von Geflüchteten
  • Zusam­men­leben aller Fam­i­lien­mit­glieder und Ver­wandten
  • Schnellerer Bear­beitung und schnellere Bestä­ti­gung unser­er Asy­lanträge
  • Unter­bringung in geeigneteren Unterkün­ften — Woh­nun­gen statt Lager
  • Bessere Inte­gra­tion durch Deutschkurse von Beginn an
  • Das Recht eine Arbeit aufzunehmen von Beginn an
  • Abschaf­fung der Res­i­den­zpflicht für alle Geflüchteten
  • Gle­ich­be­hand­lung aller Flüchtlin­gen
  • Keine Abschiebun­gen im Win­ter! Keine Abschiebege­fäng­nisse! Keine Abschiebun­gen in Län­der mit inhu­ma­nen Lebens­be­din­gun­gen.

Wir bit­ten euch, unter­stützt uns dabei, unsere Forderun­gen in die Öffentlichkeit zu tra­gen. Kommt am 28. Feb­ru­ar 2015 nach Dres­den und demon­stri­ert mit uns gemein­sam für mehr Rechte für Geflüchtete. MEHR

 

Datum:

28. Feb­ru­ar 2015    

Zeit:

14:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

The­ater­platz

Dres­den

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: