4. Dezember 2015 | 20:00
OZ starb am 25. September 2014 im Gleisbett der Hamburger S‑Bahn. Sein Leben war … ? Anders? Bunt? Ungewöhnlich? Wie auch immer, auf jeden Fall voll mit Farbe. Jeder der schon einmal die Hansestadt Hamburg besucht hat, kennt seine OZ-Tags, seine grinsenden Gesichter und Kringel. Sie waren und sind überall. Genau, wie sein Name nachdem er verstarb. Alle großen, kleinen, schönen und hässlichen Zeitungen nahmen sich ihm an. Würdigten, kommentierten und betrachteten sein Schaffen, sein Leben und die unzähligen ‚Schmierereien‘, die er hinterlassen hat und die immer wieder Gegenstand unzähliger Diskussionen waren. Fast sein ganzes Leben lang hatten ihn die Farben und Dosen begleitet. Genau wie zahlreiche Strafverfahren, Verurteilungen und Haftstrafen, die er als Konsequenz für seine Bilder und Tags zu spüren bekam. Aufhalten konnte man ihn aber nicht. Er machte einfach immer weiter; auch als er sich schon dem Rentenalter nährte und insgesamt bereits acht Jahre wegen „fortgesetzter Sachbeschädigung“ im Gefängnis saß.
Das Buch „Free OZ! Streetart zwischen Revolte, Repression und Kommerz“ wirft einen Blick auf den Künstler OZ und den Menschen dahinter; und will dennoch mehr als einen einfach Rückblick bieten. „In den Beiträgen des Buches werden die Strafverfahren gegen OZ als Exempel der Kriminalisierung von Streetart analysiert, der öffentliche Raum gegen seine zunehmende Privatisierung verteidigt, die Vereinnahmung von Urban Art durch Werbung und Kommerz kritisch untersucht. Das Buch würdigt das Schaffen von OZ aus künstlerischer Perspektive und geht der Frage nach, was den Menschen hinter dem legendären Kürzel bewegt.“
Aus diesem Buch wird KP Flügel, einer der Mitautoren des Buches vorlesen. Davor und danach wird euch Large M. etwas entspannte Musik zur Einstimmung und zum Ausklingen an die Ohrmuschel legen. Trinken ist am Start, genau wie ausreichend Zeit zum diskutieren und Nachfragen stellen. 19:30 Uhr öffnen wir unsere Türen im Kunsthof Jena, um zeitnah mit der Lesung beginnen zu können. Die wenigen Plätze freuen sich also über eine schnelle Besetzung. Genau, wie unsere Kasse am Einlass über eine kleine Spende. Danke!
Über euer Kommen würden wir uns sehr freuen. Gönnt euch die Zeit zum zuhören, aufsaugen und Gedanken machen – dafür haben wir uns, der Kunsthof Jena, das Blackstreets-Magazine und die YO! Posse, in diesem freundschaftlichen Zusammenhang zusammengefunden.
Danke an SL-Basti für den Flyer und Large M. für die musikalische Begleitung!
Viel Spaß und reichlich neue Erkenntnisse!
Kunsthof Jena, Blackstreets-Magazine & YO! Crew