“Industrie und Nationalsozialismus” — die polit-ökonomische Analyse Alfred Sohn-Rethels

7. Juli 2015 | 18:30

Der 1899 geborene Ökonom und Philosoph Alfred Sohn-Rethel ver­fasste keine in akademis­chen Kreisen beliebte, grif­fige The­o­rie des Faschis­mus.
Seine Erfahrun­gen, die er im Mit­teleu­ropäis­chen Wirtschaftstag/Büro Hahn machte, ver­suchte er u.a. in der britis­chen Times für den Kampf gegen die Nation­al­sozial­is­ten zu pub­lizieren. In ein­er Rei­he von Auf­sätzen zwis­chen 1932 bis 1945 set­zte er sich mit dem Nation­al­sozial­is­mus, den er vom Faschis­mus zu unter­schei­den wusste, auseinan­der.
Im Vor­trag soll primär die 1973 erst­mals veröf­fentliche Schrift “Ökonomie und Klassen­struk­tur des deutschen Faschis­mus” im Fokus ste­hen. Durch die Beant­wor­tung der Frage nach den Grün­den, die die deutschen Bour­geoisie dazu bewegte, die poli­tis­che Macht an die Nazis abzugeben, gren­zt sich Sohn-Rethel von anderen „The­o­retik­ern“ entsch­ieden ab. Aus­ge­hend von den Marxschen Kat­e­gorien der Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie ver­suchte er dem neuen polit-ökonomis­chen Pro­duk­tionsver­hält­nis auf die Schliche zu kom­men. Seine Unter­suchun­gen sollen außer­dem vor dem Hin­ter­grund der Diskus­sio­nen über Monopol- und Staatskap­i­tal­is­mus, die in den 1930er Jahren im Insti­tut für Sozial­forschung geführt wur­den, erläutert wer­den. Keines­falls darf Sohn-Rethels fehlende, bzw. gän­zlich falsche, Reflex­ion auf den Anti­semitismus und die Volks­ge­mein­schaft in irgen­dein­er Form ver­schwiegen wer­den.

David Hell­brück ist u. a. Redak­teur der Zeitschrift Póle­mos, die an diesem Abend erwor­ben wer­den kann.

Datum:

7. Juli 2015    

Zeit:

18:30

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Thäl­mannstraße 26

Erfurt

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