17. November 2015 | 19:00
Vortrag von Werner Skrentny, Journalist und Buchautor
Julius Hirsch war ein legendärer Fußballspieler der deutschen Nationalmannschaft, der für den Karlsruher FV kickte. Dass sein Verein einen „Arierparagraphen“ beschloss, erfuhr er aus dessen Zeitung. Als ehemaliger Frontsoldat des Ersten Weltkrieges konnte er sich eine Vernichtung durch die Nationalsozialisten nicht vorstellen und emigrierte deshalb nicht. 1943 wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Werner Skrentny zeichnet das Leben von Julius Hirsch nach und blickt auf eine bis zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 sehr erfolgreiche deutsch-jüdische Fußballgeschichte zurück. Er spricht auch über die Kontinuitäten bei den Sportfunktionären vor und nach 1945 und fragt, warum legendäre Fußballer wie Julius Hirsch erst seit wenigen Jahren wieder öffentliche Beachtung finden.
(Foto: Das Fußballteam für Olympia 1912 in Stockholm: Julius
Hirsch ist mit dabei [oben links] ©dpa)
(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung)