Konflikte von Feminist:innen mit Behinderungen um Eugenik und Schwangerschaftsabbrüche in den 1980ern

12. Juni 2023 | 19:00

Vortrag von Pia Marzell

Das Recht auf Abtrei­bung und sex­uelle Selb­st­bes­tim­mung sind schon lange wichtige The­men in  fem­i­nis­tis­chen Bewe­gun­gen. In den 1970er Jahren forderte die Neue Frauen­be­we­gung die Abschaf­fung des §218 StGB, der Schwanger­schaftsab­brüche regelt.
In den 1980er Jahren began­nen Feminist:innen mit Behin­derung die fem­i­nis­tis­che Forderung nach Selb­st­bes­tim­mung zu hin­ter­fra­gen. Die Möglichkeit­en zur prä­na­tal­en Diag­nose und damit zur Selek­tion von Föten mit Behin­derung hat­ten sich drastisch aus­geweit­et. Die Ärzt:innen, die diese durch­führten, hat­ten oft­mals eugenis­che und behin­derten­feindliche Ansicht­en, einige waren im Nation­al­sozial­is­mus an der Ver­fol­gung von Men­schen mit Behin­derung beteiligt gewe­sen.
Aktivist:innen mit Behin­derung deck­ten diese Zusam­men­hänge auf, skan­dal­isierten Eugenik und Behin­derten­feindlichkeit und führten Kon­flik­te in der Neuen Frauen­be­we­gung darüber, wie Selb­st­bes­tim­mung ohne Eugenik ausse­hen kön­nte.
In dem Vor­trag wer­den die Auseinan­der­set­zun­gen um Eugenik und Schwanger­schaftsab­brüche, die Feminist:innen mit Behin­derung führten, vorgestellt. Gerne kön­nen wir im Anschluss gemein­sam disku­tieren, wie wir aus diesen Kon­flik­ten ler­nen kön­nen und welche Fol­gen das für fem­i­nis­tis­che Kämpfe heute und den gesellschaftlichen Umgang mit Schwanger­schaftsab­brüchen hat.

Datum:

12. Juni 2023    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

SR309
Carl-Zeiss-Strasse 3
Jena

Veranstalter*in:

MSFC

Veranstaltungslink: