5. Oktober 2019 | 19:00
Regelmäßig macht die Berliner Polizei an Orten wie dem Görlitzer Park in Kreuzberg Schwerpunkteinsätze zur “Drogenkriminalitätsbekämpfung”. Diese richten sich in erster Linie gegen schwarze Männer, die pauschal als Drogendealer verdächtigt werden. Auf die Razzien folgen meist Strafverfahren wegen
Cannabis-Handels. Die Anklagen stützen sich häufig allein auf vage und lückenhafte Erinnerungen von Polizeizeug*innen. Trotzdem sind Verurteilungen die Regel.
Im Vortrag wollen wir die Kriminalisierung schwarzer Männer durch die Berliner Polizei und Strafjustiz ausgehend von unseren Erfahrungen als Prozessbeob-achter*innen und Gesprächen mit Betroffenen und Anwält*innen kritisch analysieren
und einordnen. Justizwatch beobachtet und dokumentiert Rassismus in der Justiz. Regelmäßig besuchen wir Gerichtsprozesse und erstellen Protokolle der Verhandlungen. Ziel ist, Rassismus in der Justiz sichtbar zu machen und damit den Mythos des politisch neutralen Gerichtes zu widerlegen. Wir beschäftigen uns vor allem mit Strafprozessen und deren Einbindung in das gesamte Strafjustizsystem
(Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Knast). Schwerpunkte waren bislang Prozesse in Folge rassistischer Polizeiarbeit und Strafverfahren nach rassistischen Übergriffen.
Eintritt frei, Spenden an Justizwatch für Betroffene von rassistischer Polizeigewalt erwünscht.