5. Dezember 2017 | 19:00–21:00
In seinem Buch „Die autoritäre Revolte“ zeigt Volker Weiß die brisante Entwicklung des neuen rechten Denkens auf. Er porträtiert die wichtigsten Akteure der rechtspopulistischen Bewegungen mitsamt derenStrategien und Methoden; eine dichte Darstellung von Geschichte und Gegenwart einer Neuen Rechten, deren Aufschwung nicht überraschend war. Weiß bietet eine historisch fundierte Zeitdiagnose zu den rechtspopulistischen Phänomenen Pegida & Co. Dabei beschreibt er das vielfältige Spektrum der neuen rechten Bewegungen und untersucht die Herkunft und Vernetzung ihrer Kader. Mit seinem Blick in die deutsche Geschichte dekonstruiert er die zentralen Mythen der Neuen Rechten und zeigt: Gegenwärtig werden nationalistische Strömungen der Vergangenheit, die der Nationalsozialismus verdrängt hatte, wieder aufgegriffen. Weiß geht den autoritären Vorstellungen nach und veranschaulicht Übergänge von Konservativismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Zugleich demaskiert er die antiliberalen Phrasen der Rechten und ihren Gestus als „68er von rechts“. Die frappierende Erkenntnis: „Abendländer“ und Islamisten sind in ihrem Kampf gegen Selbstbestimmung „Waffenbrüder“.
Dr. Volker Weiß, Jg. 1972, studierte Literaturwissenschaft, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Psychologie an der Universität Hamburg. 2009 bis 2014 war er als Lehrbeauftragter in Hamburg und Leipzig tätig. Seitdem arbeitet der Historiker als freier Publizist und schreibt
u.a. für DIE ZEIT, ZEIT Geschichte und Jungle World. Seine Forschung konzentriert sich auf die Geschichte und Gegenwart der extremen Rechten in Deutschland sowie die deutsche Geschichte des 19./20. Jahrhunderts. Neben seiner neuesten Publikation und zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte er in den letzten Jahren u. a. Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten – Von Spengler bis Sarrazin, Paderborn 2011.