23. November 2015 | 19:00
PODIUMSDISKUSSION
*Neue Entwicklungen im Rechtspopulismus und ‑extremismus: Konkurrenz oder wechselseitige Stärkung?*
Im Feld des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus haben sich in der letzten Zeit zahlreiche Veränderungen ergeben. Die NPD hat mit dem Scheitern bei der sächsischen Landtagswahl ihre dominierende Rolle im offenen Neonazismus verloren. Zahlreiche neue Gruppierungen sind entstanden, die sich bei allen Unterschieden in ihrem gewalttätigen Rassismus und ihrem Hass auf politische Gegner einig sind. Neue Formen des außerparlamentarischen Protests von rechts haben sich mit Pegida entwickelt. Mit der AfD droht sich auch im deutschen Parteiensystem eine rechtspopulistische Partei zu verankern, die zugleich den Kampf um die Straße in Thüringen führt. Im Zuge der Unterbringung von Flüchtlingen erleben wir eine Zunahme rassistischer Gewalt. Die partei- und bewegungsförmigen Strategievarianten der rechtsradikalen Szene scheinen auf der einen Seite in Konkurrenz zueinander zu stehen und sich auf der anderen Seite wechselseitig zu verstärken.
Wir wollen über diese aktuellen Gefährdungen einer demokratischen politischen Kultur diskutieren und über wirksame Gegenstrategien gemeinsam nachdenken.
Podiumsgäste
Katja Fiebiger (Mobile Beratung in Thüringen – MOBIT)
Prof. Dr. Hajo Funke (Politikwissenschaftler und Autor von »Staatsaffäre NSU«)
Birgit Lohmeyer (Autorin — Mit ihrem Mann, dem Musiker Horst Lohmeyer, veranstaltet sie seit 2007 das Open-Air-Festival »Jamel rockt den Förster« und engagiert sich mit Kulturveranstaltungen aktiv gegen Rechtsextremismus. Ihre Scheune wurde jüngst Opfer eines Brandanschlages. Von einem rechtsextremistischen Tathintergrund wird ausgegangen.)
Peter Reif-Spirek (stellvertretender Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
Moderation
Henry Bernhard (Deutschlandradio)
Termin
Montag, 23.11.2015, 19 Uhr, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, Erfurt
Ausschlussklausel
Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.