„Pandarama — Das Filmfest der Globalen Zusammenhänge“

27. Januar 2017 – 29. Januar 2017 | 0:00–23:59

mit
acht Fil­men aus der ganzen Welt,
sechs Referieren­den
und vier Work­shops zu ver­schiede­nen The­men

Wir, die WinD-Gruppe Thürin­gen, laden zu einem Film­fest ein, das zum Per­spek­tiven­wech­sel anre­gen soll. „Pan­dara­ma“ möchte den Blick auf glob­ale The­men und Filme lenken, die häu­fig nicht den Weg in die kom­merziellen Massen­me­di­en find­en. Um das Film­pro­gramm wird ein the­ma­tis­ches Rah­men­pro­gramm mit Filmge­sprächen und sechs Referieren­den stat­tfind­en.

Fre­itag, 27.01.17 — Kul­tur + Radikalisierung

18.00 Uhr „Das Fest des Huhnes“, Öster­re­ich, 1992, deutsche Sprache (55 min)
Ein Doku­men­tarfilm über das exo­tis­che Oberöster­re­ich: Was macht seine ein­ma­lige Land­schaft aus? Und welche Rolle spielt das Huhn in den mys­ter­iösen Kul­ten sein­er Bewohn­er? Kay­on­ga Kagame und sein Team gehen diesen Fra­gen auf den Grund.
Wal­ter Wip­pers­berg schafft mit sein­er bekan­nten Mock­u­men­tary nicht nur ein iro­nis­ches Por­trait Oberöster­re­ichs, son­dern ent­blößt zeit­gle­ich die Igno­ranz und Ein­seit­igkeit eth­nol­o­gis­ch­er Doku­men­tarprak­tiken. Eine Per­spek­tivver­schiebung der beson­deren Art.

20.30 Uhr „Tim­buk­tu“, Mauretanien/Frankreich, 2015, OmU (96 min)
Die Fam­i­lie des Viehhüters Kidane lebt am Rande der Oasen­stadt Tim­buk­tus. Hier herrschen islamistis­che Rebellen mit dem Gesetz der Scharia. Doch die stren­gen Regeln haben zunächst keine direk­ten Auswirkun­gen auf die Anwohn­er in den Dünen – bis es eines Tages zu einem Zwis­chen­fall kommt, der alles verän­dern wird.
Der Regis­seur Abder­rah­mane Sis­sako zeich­net mit beein­druck­enden Bildern eine Momen­tauf­nahme Malis, dessen Nor­den sich seit 2012 in der Hand islamistis­ch­er Extrem­is­ten befind­et. Sein Film zeigt den All­t­ag und die Absur­dität ihrer Herrschaft.

Sam­stag, 28.01.17 — Ras­sis­mus + Diskri­m­inierung

15.30 Uhr „Die Piroge“, Frankreich/Senegal/Deutschland, 2012, OmU (87 min)
Ein Fis­cher­boot macht sich vom Sene­gal aus auf den Weg nach Europa. Wün­sche und Hoff­nun­gen warten auf der anderen Seite des Atlantiks: eine Kar­riere als Fußball­spiel­er oder Sänger, ein­fach nur ein geregeltes Einkom­men. 30 Män­ner, die sich auf eine riskante Reise begeben, um deren wirk­liche Gefahr nur ihr Kapitän weiß.
„Auf kle­in­stem Raum ent­fal­tet La Pirogue ein großes Dra­ma: Das von Mil­lio­nen Men­schen, die in unser­er Welt ungle­ich verteil­ter Güter um Leben­schan­cen kämpfen.“

18.00 Uhr „Just the Wind“, Ungarn/Deutschland/Frankreich, 2012, OmU (95 min)
In einem ungarischen Dorf wird eine Roma-Fam­i­lie ermordet. Die Täter sind entkom­men und nie­mand will sich so richtig mit der Aufk­lärung des Ver­brechens beschäfti­gen. Mari, die mit ihrer Fam­i­lie nicht weit vom Tatort ent­fer­nt wohnt, sieht sich in ihren müh­sam ver­drängten Äng­sten bestätigt.
Basierend auf ein­er realen Mord­serie an Roma-Fam­i­lien in Ungarn erzählt der Regis­seur Bence Flie­gauf einen Tag aus dem Leben von Mari und ihrer Fam­i­lie, die als Roma zu ein­er ver­fol­gten Min­der­heit gehören und nun selb­st zu Hause um ihr Leben fürcht­en müssen.

21.00 Uhr „Omar – Ein Jus­tizskan­dal“, Marokko/Algerien/Frankreich, 2011, OmU (85 min)
Als die Leiche von Ghis­laine Mar­chal in ihrem Keller gefun­den wird, scheint der Fall klar. Der Gärt­ner Omar Rad­dad wird in Toulon ver­haftet und des Mordes an sein­er Arbeit­ge­berin bezichtigt. Während der Ermit­tlun­gen ver­wick­eln sich die Unter­suchun­gen allerd­ings in immer mehr Wider­sprüche. Den­noch ist es für die franzö­sis­che Jus­tiz ein­deutig: Omar ist der Mörder.
Der Jus­tizthriller von Roschdy Zem basiert auf ein­er wahren Geschichte und han­delt vom Kampf gegen ein Sys­tem, das von struk­turellem Ras­sis­mus zer­set­zt ist und seine Schuldigen auch ohne Beweise ken­nt.

Son­ntag, 29.01.17 — Postkolo­nial­is­mus + Glob­al­isierung

15.30 Uhr „La Bue­na Vida“, Deutschland/ Schweiz, 2015, OmU (94 min)
In seinem Doku­men­tarfilm ver­fol­gt Jens Schanze das Leben der in Nord­kolumbi­en ansäs­si­gen Wayúu, deren Gebi­ete der Erweiterung ein­er Kohlemiene zum Opfer fall­en sollen. Vom Kampf dieser kleinen Gemein­schaft gegen über­mächtige Wirtschaft­skonz­erne und aus­beu­tende Minen-Betreiber sowie die geplante Umsied­lung des Dor­fes han­delt die bril­lante und unge­mein aufwüh­lende Doku­men­ta­tion, die die konkreten Auswirkun­gen des europäis­chen Kohlebe­darfs auf das Leben indi­gen­er Gruppe in Kolumbi­en sehr deut­lich und kom­pro­miss­los zeigt.

18.00 Uhr „Last of the Ele­phant Men“, Kambodscha/Kanada, 2015, Orig­i­nal mit engl. Unter­titeln (90 min)
Ele­fan­ten bilden das Herz der Kul­tur der Bunong, die seit Jahrhun­derten in den Wäldern an der kam­bod­sch­a­nisch-viet­name­sis­chen Gren­ze leben. Doch inzwis­chen ist ihre Gemein­schaft von inter­na­tionalen Konz­er­nen und dem Aus­bau von Mienen bedro­ht.
Der Doku­men­tarfilm von Arnaud Bou­quet und Daniel Fer­gu­son porträtiert drei Mit­glieder des Stammes und ihre enge Beziehung zu den Ele­fan­ten, die über ihr Schick­sal bes­tim­men.

21.00 Uhr „Und dann der Regen“, Mexiko/Spanien/Frankreich, 2010, OmU (104 min)
Eine kolo­nialkri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit der Eroberung Amerikas durch Colum­bus – davon träumt der spanis­che Regis­seur Sebastián und reist mit seinem Filmteam nach Cochabam­ba in Bolivien, um seine Ver­sion der Geschichte zu drehen. Die lokalen Sta­tis­ten scheinen dieses Vorhaben allerd­ings nicht so ganz zu ver­ste­hen und als es nach der Pri­vatisierung der Wasserver­sorgung vor Ort zu Protesten gegen die steigen­den Wasser­preise kommt, gerät das Filmteam zwis­chen Fron­ten, die ihre Wel­tord­nung ins Wanken brin­gen.

Ein­trittspreise
4,- € (Einzelka­rte Sa./So.)
6,- € (Einzelka­rte Fr.)
10,- € (Tageskarte Sa./So.),
20,- (Fes­ti­valka­rte, gültig für alle Tage und Filme)

Karten­re­servierung per Mail an pandarama@posteo.de

Datum:

27. Jan­u­ar 2017 – 29. Jan­u­ar 2017    

Zeit:

0:00–23:59

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Lichthaus

Weimar

Veranstalter*in:

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