Podiumsdiskussion Erdoğans »Neue Türkei« und der Krieg gegen die Kurd*innen + Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan

19. Juli 2021 | 17:00

Angesichts ein­er angeschla­ge­nen Wirtschaft und ein­brechen­der Zus­tim­mungswerte set­zt der türkische Präsi­dent Erdo­gan ein­mal mehr auf Krieg. Seit knapp sechs Jahren wütet in Nord­kur­dis­tan (Türkei) ein regel­rechter türkisch­er Staat­ster­ror­is­mus gegen die kur­dis­che Gesellschaft und ihre poli­tis­chen Insti­tu­tio­nen, vor allem gegen die Demokratis­che Partei der Völk­er (HDP). Erdo­gan hat sich die Unter­w­er­fung nicht nur der kur­dis­chen, son­dern aller demokratis­chen oppo­si­tionellen Kräfte inner­halb der Türkei auf die Fah­nen geschrieben. Die türkische Expan­sions- und Besatzungspoli­tik hat jedoch längst die türkischen Gren­zen über­schrit­ten und wütet auch in Süd­kur­dis­tan (Nordi­rak) und Roja­va (Nordsyrien).

Nach mehreren völk­er­rechtswidri­gen Besatzung­sop­er­a­tio­nen in Roja­va, sei es die Annek­tierung des nordsyrischen Kan­tons Efrîn 2018 oder die Beset­zung von Girê Spî (Tall Abyad) und Serê Kanîyê (Ras al-Ain) im Okto­ber 2019, hat die Türkei seit Anfang des Jahres nun auch ihre aggres­sive Kriegsstrate­gie auf Süd­kur­dis­tan, ein Gebi­et im Nor­den des Iraks, inten­siviert. Auch dieser aktuelle Völk­er­rechts­bruch der Türkei in Süd­kur­dis­tan (Nordi­rak) erregt prak­tisch keine Aufmerk­samkeit.

Daher reiste Anfang Juni die inter­na­tionale „Del­e­ga­tion für Frieden und Frei­heit in Kur­dis­tan“ nach Süd­kur­dis­tan. Ihr Ziel war es die Auswirkun­gen dieses Krieges zu doku­men­tieren und inter­na­tion­al zu the­ma­tisieren, den betrof­fe­nen Men­schen, deren Dör­fer zer­stört wor­den sind, durch Bei­s­tand Sol­i­dar­ität zu leis­ten sowie in Gesprächen mit poli­tis­chen Kräften zivilge­sellschaftliche Friedensini­tia­tive zu stärken, um Wege zum Frieden zu ermöglichen.

Auf der Diskus­sionsver­anstal­tung wollen wir über die türkische Besatzung in Kur­dis­tan und die geopoli­tis­chen Hin­ter­gründe sprechen. Wie ist die aktuelle Sit­u­a­tion vor Ort? Warum sind Errun­gen­schaften der Kur­dInnen immer wieder Angrif­f­en aus­ge­set­zt? Was für eine Strate­gie ver­fol­gt der türkische Staat in Kur­dis­tan? Neben dieser poli­tis­chen Einord­nung wird eine Teil­nehmerin der Del­e­ga­tion über ihre Erfahrun­gen vor Ort und die Rolle Deutsch­lands in diesem Kon­flikt bericht­en.

Datum:

19. Juli 2021    

Zeit:

17:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Faulloch

Jena

Veranstalter*in:

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