Polyamory zwischen Emanzipation und Heteronormativität

6. Dezember 2018 | 20:00

Spätestens als Juliane Werd­ing eine glam­ouröse und schein­bar glück­liche Viererbeziehung besun­gen hat, war klar: Polyamory ist im Main­stream angekom­men. Aber was ist davon zu hal­ten? Im fe­ministischen Diskurs wur­den Ehe und Monogamie schon lange als Eck­stein des Patri­ar­chats kriti­siert. Die Linke hat in den 1970er-Jahren den Ver­stoß gegen die Monogamienorm zur revolutio­nären Geste verk­lärt, oft­mals mit dem Ergeb­nis, dass het­ero­nor­ma­tive und autoritäre Struk­turen umso stärk­er zutage trat­en. Ger­ade heute ist darüber hin­aus auch denkbar, dass Nicht­monogamie die passende Beziehungs­führung zu neolib­er­al-flex­i­blen gesellschaftlichen Anforderun­gen dar­stellt. Die Ver­anstal­tung lotet das Span­nungs­feld zwis­chen emanzi­pa­torischen Poten­tialen und der Repro­duk­tion het­ero­nor­ma­tiv­er Geschlechter­ver­hält­nisse im Feld der kon­sen­suellen Nichtmonoga­mie aus. Deut­lich wird dabei, dass sehr wohl emanzi­pa­torische Poten­tiale vor­liegen, die beson­ders dann Wirkung zeigen, wenn fortschritt
liche Nor­men mit dem Auf­bau von tragfähi­gen Struk­turen und prag­ma­tis­chen Hand­lungsstrate­gien ein­herge­hen. Weit­er wird zur Diskus­sion gestellt, wie eine Zusam­me­nar­beit kon­sen­suell-nicht­monogamer Akteur_innen mit anderen »Hal­binseln gegen den Stom« (Friederike Haber­mann) den trans­for­ma­torischen Charak­ter gegen­hege­mo­ni­aler Bezie­hungsformen inten­sivieren kann.

Datum:

6. Dezem­ber 2018    

Zeit:

20:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

veto
Magde­burg­er Allee 180
Erfurt

Veranstalter*in:

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