“Pueblo en armas” — Bürgerkrieg und Revolution in Spanien 1936 — 1939

16. Juli 2016 | 17:00

Die Ausstel­lung „Pueblo en armas“ der gle­ich­nami­gen Autoren­gruppe gibt auf 21 Bild- und Texttafel einen Ein­blick in die Geschichte des Wider­standes gegen den Fran­co-Faschis­mus in Spanien von 1936 bis 1939.

In dieser Zeit ent­standen zahlre­iche poli­tis­che Plakate von hohem kün­st­lerischen Wert, von denen eine Auswahl die Ausstel­lung bere­ichert. Sie sind bis heute beispiel­gebend und teil­weise stil­prä­gend für linke und anar­chis­tis­che Plakatkun­st.

Im Rah­men der Ausstel­lungseröff­nung wird der Doku­men­tarfilm „Pueblo en armas“ gezeigt, der von Arbei­t­erIn­nen der anar­cho-syn­dikalis­tis­chen Gew­erkschaft CNT gedreht wurde und ein bedeu­ten­des Zeitzeug­nis darstellt. Der Film ent­stand im Zuge der sozialen Rev­o­lu­tion, in der auch die Fil­min­dus­trie durch die Arbei­t­erIn­nen in Selb­stver­wal­tung über­nom­men wurde.

Am 19. Juni 1936 putschte Gen­er­al Fran­co mit seinen Trup­pen. Der Plan der Putschis­ten, Spanien im Sturm­lauf zu erobern, scheit­erte in Barcelona, Madrid, Mála­ga sowie in Kat­alonien, Zen­tralspanien und großen Teilen von Aragón, Asturien und im Basken­land am organ­isierten Wider­stand von rev­o­lu­tionären Arbei­t­erIn­nen.

Der Wider­stand gegen die Faschis­ten war, je nach Lage und Grad der Organ­i­sa­tion der Arbei­t­erIn­nen, in ganz Spanien vorhan­den. Am meis­ten wider­set­zte sich Barcelona den Putschis­ten. Hier nun standen in den ersten Tagen des Auf­s­tandes die Arbei­t­erIn­nen, von den anar­chis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen mobil­isiert, mit allen möglichen Waf­fen, die sie aus ganz Spanien gestohlen oder enteignet hat­ten, auf den Straßen. Schlecht bewaffnet und ohne jegliche mil­itärische Leitung war­fen sie sich den aus den Kaser­nen strö­menden Sol­dat­en ent­ge­gen.

Diese Siege der rev­o­lu­tionären Arbeit­er­schaft hat­ten weitre­ichende Kon­se­quen­zen. Über­all da, wo sie siegten, set­zte ein tief­greifend­er Prozess der Rev­o­lu­tion­ierung der Gesellschaft ein. Fab­riken wur­den enteignet, die Lan­dar­bei­t­erIn­nen schlossen sich zu Kollek­tiv­en zusam­men und die zivile Ver­wal­tung wurde von Arbei­t­erIn­nen­räten aus­geübt. Die Repub­lik hat­te ihre Staats­ge­walt ver­loren. Die Macht lag voll­ständig in den Hän­den der Arbei­t­erIn­nen und ihrer Organ­i­sa­tio­nen. Begonnen hat­te eine Rev­o­lu­tion von unten.

Der Traum von Frei­heit währte nur kurz und endete 1939 in ein­er bit­teren Nieder­lage. Doch der kurze Som­mer der Anar­chie hat sich bis heute ins kollek­tive Gedächt­nis jed­er emanzi­pa­torischen Bewe­gung einge­bran­nt.

Die Ausstel­lung ist vom 16. Juli bis 31. August 2016 im Lichthaus-Kino in Weimar zu sehen.

Datum:

16. Juli 2016    

Zeit:

17:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Lichthaus

Weimar

Veranstalter*in:

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