Rotzfrech Cinema: Pixadores

5. Oktober 2018 | 20:00–22:00

EINE EINMALIGE DOKUMENTATION

Djan, William, Bis­coito und Ricar­do, vier junge Män­ner, die am Stad­trand von São Paulo leben. PIXADORES ist ihr Film, ihre Geschichte.

Sie sind arbeit­s­los oder haben Gele­gen­heit­sjobs und kämpfen sich durch ihren All­t­ag. Ihre Herzen schla­gen den­noch mehr als kraftvoll. Denn ihre Herzen schla­gen für Pix­ação.

Pix­ação beschreibt eine fast einzi­gar­tige Graf­fitibewe­gung, die ihren Ursprung in São Paulo hat und mit der hiesi­gen Graf­fi­tiäs­thetik nur wenig gemein hat. Die Maler dieser Bewe­gung beschränken sich fast nur auf ein­far­bige, meist sehr kryp­tis­che Tags, die fak­tisch an jedem nur denkbaren Ort hin­ter­lassen wer­den und für Leute außer­halb dieser Sub­kul­tur kaum auszule­sen sind. Brück­en, Hochhäuser, Balkons und Däch­er – es gibt keine Gren­zen; und keine Art von Sicherung. Wer fällt ist schw­er ver­let­zt oder tot.

Pix­ação ist aber noch mehr.

Denn Pix­ação ver­ste­ht sich auch als Revolte, als Rebel­lion gegen die Gesellschaft, als Schrei der­er, die abge­hängt am Stad­trand leben und vergessen wur­den. Ihre Leben und Exis­tenz lässt sich aber nicht vergessen. Dafür sor­gen ihre Buch­staben und Tags, die sich unüberse­hbar und wie ein Netz über die gesamte Stadt ziehen.

… und auf ein­mal. Eine Ein­ladung zur Bien­nale in Berlin. Djan, William, Bis­coito und Ricar­do sollen zeigen, was Pix­ação bedeutet und worin dessen Beson­der­heit beste­ht. Zwei Wel­ten tre­f­fen aufeinan­der mit Kon­se­quen­zen, die bis in ihre Heimat reichen und den Kon­flikt zwis­chen Kun­st / Graf­fi­ti und Kom­merz auf bemerkenswerte Art und Weiße porträtiert und die Debat­te enorm erhellt.

Eine ein­ma­lige Doku­men­ta­tion.

Auch weil der Blick von Amir Escan­dari ein ganz beson­der­er ist: Ehrlich, sen­si­bel und empathisch schaut er auf die Favela von Sabao, seine Bewohn­er und seine vier jun­gen Fre­unde, die er drei Jahre lang in ihrem All­t­ag begleit­et hat. Diese Nähe spürt man. Sie sprechen offen und ehrlich (und unver­mummt); und eben nicht nur über Graf­fi­ti, son­dern auch über ihr Leben, die Her­aus­forderun­gen, Prob­leme und die kleinen Glücksmo­mente. Man kriegt ein Gefühl dafür welche Rolle Graf­fi­ti in ihrem Leben spielt und wie ihre Liebe zur Farbe mit anderen Momenten ihres Lebens zusam­men­spie­len.

——–
WIR – ROTZFRECH CINEMA

Wir zeigen diese Doku­men­ta­tion im Rah­men ein­er deutsch­landweit­en Tour, die in ins­ge­samt 10 Städten halt macht und allen offen ste­ht. In jedem Ort gibt es nur eine Vor­führung.
Wir – Rotzfrech Cin­e­ma – ver­ste­hen uns als unkom­merzielles Kino-Pro­jekt. Unser Herz schlägt für Graf­fi­ti, die Bewe­gung und DIY. Kom­merz & Co. sind für uns unin­ter­es­sant. Die gesamte Tour fußt auf dem ehre­namtlichen Engage­ment viel­er Men­schen. Dafür ein ganz großes Danke. Wir finanzieren uns auss­chließlich über eure frei­willige Spende am Ein­gang jed­er Ver­anstal­tung. Wir glauben daran!

Datum:

5. Okto­ber 2018    

Zeit:

20:00–22:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Kul­turquarti­er
Kloster­gang 4
Erfurt

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: