24. September 2020 | 13:00
Liebe alle,
schon seit langer Zeit weisen wir auf die akuten Probleme mit der
Ausländer*innen-Behörde in Erfurt hin. Noch viel länger existieren diese
Probleme, unter anderem die Verweigerung von der Ausstellung
elektronischer Aufenthaltstitel.
Nun entscheidet sich die Behörde wegen Covid-19 keine Termine zu
vergeben. Sie stehen mit dieser absoluten Reaktion eher alleine auf
weitem Flur.
Des Weiteren ist und bleibt die Koordination und Beauftragung von
Abschiebungen Aufgabe dieser Behörde. Und dieser Aufgabe nehmen sie sich
auch in der momentanen Situation an.
Abschiebungen sind in unseren Augen prinzipiell Verbrechen,
Gewaltanwendungen an potentiell Schutzbedürftigen. Diese Priorisierung
von Aufgaben lässt wiedermals auf rassistische Tendenzen in der Behörde
schließen.
Rassistische Tendenzen in der Behörde, die sich um Belange von
Betroffenen einsetzen sollte. Wir sehen da ein grundsätzliches Problem.
Die Probleme sind groß genug, als dass sogar der Stadtrat nicht nur
darauf aufmerksam geworden ist, sondern auch seit längerem immer wieder
versucht sich diesem Thema anzunähern. Auch im Antrag “Erfurt zum
sicheren Hafen” wurde diese Behörde thematisiert.
Vieles wird auf Personalmangel zurückgeführt, doch nach Informationen
aus dem Stadtrat sind bereits seit längerer Zeit Mittel für weitere
Stellen bereitgestellt, diese Stellen werden nur nicht besetzt.
Veränderungen? Nein, es folgt ein Kompetenzgerangel, unter dem vor allen
Dingen Betroffene zu leiden haben. Der Stadtrat hält diesen Donnerstag
eine aktuelle Stunde zu dieser Situation ab.
Wir begrüßen die Übernahme von Verantwortung und wollen mit Druck auf
der Straße unterstützen, daher wollen wir uns mit euch noch während den
Betriebszeiten (es gibt keine Öffnungszeiten) ab 13 Uhr bei der
Ausländer*innenbehörde treffen. Die Kritik muss vor allen Dingen bei den
Kritisierten ankommen, mit Betroffenperspektiven wollen wir gemeinsam
mit euch wiedermals auf die Probleme hinweisen.
Auch wenn alle demokratischen Stadträt*innen herzlich zur Kundgebung
eingeladen sind, bitten wir wie immer um den Verzicht von
Partei-Symbolik auf unserer Veranstaltung. Wir freuen uns über euer
Engagement und ihr seid gerne gesehen, lasst uns gemeinsam für Inhalte
kämpfen!”