Sofa, Suff, Sozialschmarotzer? Bilder von “Asozialität” zwischen Verbotenem und Ersehntem, Stigma und Verfolgung. Eine Annäherung.

12. Juni 2018 | 19:00–22:00

In der bürg­er­lich-kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft wer­den Bilder des “Asozialen” erzeugt. Asozial­ität wird mit Nicht-Arbeit in Verbindung gebracht, mit Faul­heit, Zügel­losigkeit, Diszi­plin­losigkeit, Rausch, mit abnormer Sex­u­al­ität — kurzum: mit dem Gegen­teil dessen, was

bürg­er­lich­er Staat und Kap­i­tal­is­mus den Einzel­nen abver­langt. Diese Bilder von “Asozial­ität” und “Asozialen” wur­den und wer­den wirk­mächtig
und mün­den in der Ver­fol­gung der­er, die mit dem Stig­ma belegt wer­den: Drogenkonsument*innen, Woh­nungslose, Arbeit­slose, Sex work­er, Arme, Bettler*innen. Die Ver­fol­gung radikalisierte sich im Nation­al­sozial­is­mus, hat aber auch heute zahlre­iche Aus­prä­gun­gen: Von der Hartz IV Debat­te und staatlich­er Kon­trolle zu Neon­azi-Mor­den an Obdachlosen.

Der Vor­trag wird eine knappe his­torische Her­leitung zum Begriff der “Asozial­ität” und der Ver­fol­gung von als “asozial” Stig­ma­tisierten geben, einige Beispiele zeigen, wie Vorstel­lun­gen von “Asozial­ität” aktuell ausse­hen und schließlich dar­legen, wie sich diese Vorstel­lun­gen eines “Asozialen” als Ressen­ti­ment inner­halb der bürg­er­lich-kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft beschreiben lassen, also Resul­tat sind dessen, wie diese Gesellschaft struk­turi­ert ist und was das mit den Indi­viduen macht.

Datum:

12. Juni 2018    

Zeit:

19:00–22:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

[L50]
Las­sallestraße 50
Erfurt

Veranstalter*in:

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