Solidaritätskundgebung mit US-amerikanischen Gefangenenstreik

21. Oktober 2016 | 16:00–18:00

Am Fre­itag, dem 21. Okto­ber wer­den wir eine Sol­i­dar­ität­skundge­bung für den US-amerikanis­chen Gefan­genen­streik vom 9. Sep­tem­ber in den USA machen. Ort: Der McDon­alds im Leu­tra­graben. Zeit: 14 bis 16 Uhr. Es fol­gt der Aufruf- und Mobi-Text:

McDon­alds prof­i­tiert von Sklave­nar­beit – Sol­i­dar­ität mit dem Gefan­genen­streik in den USA!

Seit dem 9.September streiken Zehn­tausende von Gefan­genen in den USA. Sie kämpfen für das Ende der Knast­sklaverei! Denn als 1865 in den USA die Sklaverei mit dem 13. Zusatzartikel abgeschafft wurde, wurde eine Aus­nahme gemacht  – bei der Zwangsar­beit von Gefan­genen. Deswe­gen sitzen in den USA heute 2,4 Mil­lio­nen Men­schen im Knast und wer­den als bil­lige und recht­lose Arbeiter_innen, als mod­erne Sklav_innen, aus­ge­beutet. Dafür bekom­men sie entwed­er gar nichts oder Hunger­löhne von zwis­chen 0,23 und 1,15 Dol­lar pro Stunde.

Zahlre­iche Großun­ternehmen prof­i­tieren von der Sklave­nar­beit der Häftlinge, darunter Whole Foods, Wal-Mart, Victoria’s Secret, Ara­mark, AT&T, BP, Chevron, Cater­pil­lar, Microsoft, Motoro­la, Nin­ten­do, UPS und andere. Auch McDon­alds gehört dazu. McDon­alds hat Teile sein­er Pro­duk­tion in die Knäste ver­legt und lässt Gefan­gene Plas­tebesteck, Ver­pack­un­gen, Dienst-Uni­for­men und Tiefküh­lessen wie z.B. Bulet­ten pro­duzieren. Wir stellen uns vor die McDon­alds-Fil­iale in Jena, um so auf die Aus­beu­tung inner­halb des gefäng­nis-indus­triellen Kom­plex­es der USA hinzuweisen und den dor­ti­gen Gefan­genen­streik zu unter­stützen. Die Aktion rei­ht sich ein in die Woche erneuter Sol­i­dar­ität­sak­tio­nen, zu der rebel­lis­che Gefan­gene und ihre Unterstützer_innen in den USA aufrufen.

Wir sol­i­darisieren uns mit dem Wider­stand der US-amerikanis­chen Gefan­genen, weil uns diese Ver­hält­nisse sehr bekan­nt vorkom­men. Auch in den bun­des­deutschen und Thüringer Knästen wer­den die Häftlinge in anstalts‑, d.h. staat­seige­nen oder exter­nen Unternehmer­be­trieben aus­ge­beutet – für ca. 1€ die Stunde, ohne Renten‑, Pflege- und Kranken­ver­sicherung, unter miesen medi­zinis­chen Bedin­gun­gen und bei Unter­drück­ung gew­erkschaftlich­er Organ­isierungs­be­stre­bun­gen. Nach der Ent­las­sung diskri­m­iniert sie zusät­zlich noch das Arbeit­samt und erschw­ert ihnen den Zugang zum Arbeit­slosen­geld 1. Doch auch hier gibt es Gegen­wehr. Im Mai 2014 hat sich in der JVA Berlin-Tegel die Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organisation(GG/BO) mit den Haupt­forderun­gen nach Min­dest­lohn, Ein­beziehung in das Sozialver­sicherungssys­tem und Gew­erkschafts­frei­heit für alle inhaftierten Arbeiter_innen gegrün­det. Seit April 2015 beste­hen Sek­tio­nen in den Thüringer Knästen Unter­maßfeld und Ton­na. Momen­tan kämpfen die Häftlinge dort gemein­sam mit der Sol­i­dar­itäts­gruppe in Jena für anständi­ge Ernährung und medi­zinis­che Ver­sorgung. Auch ihr kön­nt sie unter­stützen – informiert euch, schreibt den Sprech­ern der Gefan­genengew­erkschaft, kommt mit uns in Kon­takt!

Mehr Infos und die Kon­tak­tadressen der Jenaer Soli­gruppe der GG/BO und der inhaftierten Gew­erkschafter: gefangenensolijena.noblogs.org

Datum:

21. Okto­ber 2016    

Zeit:

16:00–18:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Vorm McDon­alds
Leu­tra­graben
Jena

Veranstalter*in:

Veranstaltungslink: