Sommer — Sonne — Solidarität, Apolda

11. August 2024 | 16:00–22:00

Über viele Monate hin­weg sind die Umfragew­erte der AfD kon­tinuier­lich gestiegen. Bei den Europawahlen wurde sie in ganz Ost­deutsch­land zur stärk­sten poli­tis­chen Kraft. In Thürin­gen erre­ichte sie knapp 31%. Auch in den Kom­mu­nal­par­la­menten kon­nte sie ihren Ein­fluss deut­lich aus­bauen. Begleit­et wird dieser Auf­stieg der Rechtspopulist*innen von ein­er Zunahme rechter Straßen­mo­bil­isierun­gen und Angrif­f­en auf Per­so­n­en mit Flucht- und Migra­tions­geschichte und Ander­s­denk­ende.

Der Recht­spop­ulis­mus prof­i­tiert auch von ein­er Zus­pitzung sozialer Krisen: dabei gehen Infla­tion, die Unter­fi­nanzierung der Kom­munen sowie die Aus­dün­nung der sozialen Infra­struk­tur ländlichen Regio­nen Hand in Hand und erzeu­gen einen frucht­baren Nährbo­den für demokratiefeindliche Bestre­bun­gen. Bei den Land­tags- und Kom­mu­nal­wahlen in diesem Jahr liegt nicht nur eine poli­tis­che Macht­beteili­gung der AfD im Bere­ich des Möglichen; es dro­ht auch eine weit­ere Ver­schiebung des poli­tis­chen Diskurs­es nach Rechts.

Sich­er ist das aber keineswegs. „Nie wieder ist jet­zt“ und Aufgeben ist keine Option. Die großen Demon­stra­tio­nen nach den Bericht­en zu den „Re-Migra­tionsplä­nen“ der extremen Recht­en sind ein ermuti­gen­des Zeichen. Sie zeigen, dass wir in ein­er offe­nen poli­tis­chen Auseinan­der­set­zung ste­hen und die beste­hen­den Kräftev­er­hält­nisse nicht in Stein gemeißelt sind.

So wichtig große Demon­stra­tio­nen sind: Um dem Recht­sruck nach­haltig etwas ent­ge­gen set­zen zu kön­nen, ist es darüber hin­aus auch wichtig, die Diskus­sion und die gemein­same Auseinan­der­set­zung zu suchen – und das nicht nur in den großen Städten, son­dern über­all in Thürin­gen.

Als einen kleinen Beitrag dafür ver­ste­hen wir unsere Bus­tour „Som­mer, Sonne, Sol­i­dar­ität“. An ins­ge­samt acht Tagen (08.–11. sowie 15.–18. August) wollen wir durch Thürin­gen reisen, ver­schiedene Städte und Regio­nen besuchen und mit den Men­schen an öffentlichen Plätzen ins Gespräch kom­men. Im Gepäck haben wir vor allem eine Menge Fra­gen: Vor welchen Prob­le­men und Schwierigkeit­en ste­hen die Men­schen vor Ort? Wie gehen sie damit um? Und wie kön­nten For­men ein­er gemein­samen Gegen­wehr und eines gemein­samen sol­i­darischen Miteinan­ders ausse­hen?

16:00 – 17:30 Uhr „Gesundheit statt Profite.“ Workshop mit dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte

Aus­tausch zum Zus­tand des Gesund­heitssys­tems — wie ste­ht es um das lokale Kranken­haus und die hausärztliche Ver­sorgung vor Ort? Wir wollen miteinan­der ins Gespräch kom­men über Prob­leme und Lösungsan­sätze in der Gesund­heitsver­sorgung und Gesund­heit­spoli­tik. Wir freuen uns auf euch!

18:00 – 19:00 Uhr „Krankenhäuser. Der Versorgungsbedarf muss im Mittelpunkt stehen“ Vortrag und Diskussion mit Teresa Gärtner von ver.di

Der Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­ter plant eine Neuregelung der Kranken­hausstruk­tur und ‑finanzierung. Aber wie wird sie ausse­hen? Wird es endlich eine Abkehr von Prof­iten mit Gesund­heit geben? Als Gew­erkschaft set­zt sich ver.di seit Jahren für eine Ver­sorgung ein, die sich an Bedar­fen ori­en­tiert und Qual­ität ermöglicht. Wer ein Kranken­haus schon ein­mal von innen gese­hen hat, weiß: Das geht nur mit aus­re­ichend Per­son­al und guten Arbeits­be­din­gun­gen. Die Kranken­haus­re­form muss endlich leis­ten, was über Jahre ver­säumt wurde und zur jet­zi­gen Krise viel­er Kliniken geführt hat. Sie muss Schluss machen mit exor­bi­tan­ten Ren­ditezie­len, mit dem Abbau von Bet­ten, Abteilun­gen oder ganzen Kranken­häusern allein aus ökonomis­chen Grün­den, mit der andauern­den Über­be­las­tung der Kranken­haus­beschäftigten, mit zu wenig Zeit für gute Pflege und Ver­sorgung. Wenn es kommt wie geplant, wird die Kranken­haus­re­form viele dieser Ziele nicht erre­ichen. Ver.di zeigt auf, wie die Reform tat­säch­lich eine gute Ver­sorgung ermöglichen, die Aus­bil­dungs- und Arbeits­be­din­gun­gen verbessern und eine angemessene Finanzierung sich­er­stellen kann. Unsere poli­tis­che Forderung: Radikal sozial!

20:00 Uhr – 22:00 Uhr „Dont Stop Motion.“ Film und Diskussion über Jugend und Migration

Filme schaf­fen es, Men­schen über Zeit, Raum und Gren­zen hin­weg zu verbinden und somit Vorurteile und Mauern einzureißen. Unser Pro­jekt erzählt die Geschicht­en von Ahmad, Zahra und Muntazar – drei jun­gen Men­schen, die ihre Heimat für ein besseres Leben ver­lassen haben. Wie und warum sie nach Deutsch­land gekom­men sind, aber auch, welche Erfahrun­gen sie hier gemacht haben und wie es ihnen geht. Viel zu oft wird über Men­schen mit Flucht­geschichte gesprochen, statt mit ihnen. Das wollen wir ändern und brin­gen einen Film auf die Lein­wand, der von und mit ihnen ent­standen ist.

Datum:

11. August 2024    

Zeit:

16:00–22:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Kirch­garten an der Mar­tin­skirche
Kirch­garten an der Mar­tin­skirche
Apol­da

Veranstalter*in: