17. August 2015 | 20:00
Wege zu einer wertschätzenden Diskussionskultur
Vor genau 20 Jahren wurde in Deutschland der §175 abgeschafft, der gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen unter Männern kriminalisierte. Schrittweise wurde geschlechtliche
und sexuelle VIELFALT/Diversität institutionell anerkannt. Institutionen wie der Bundestag und auch ein Großteil der Gesellschaft unterstützen diese Veränderungen, weil damit Diskriminierung abgebaut und Selbstbestimmung ermöglicht wird.
Dagegen richtet sich Widerstand von Menschen, die ein traditionelles Geschlechts- und Sexualitätsverständnis bevorzugen. Neben Menschen, die ihre Fragen formulieren und kritische
Positionen zu den Veränderungen beziehen, finden sich auch solche, die wüst beleidigen und verbal verletzen. Letztere diskreditieren Genderwissenschaften und bedrohen WissenschaftlerInnen und Netz-FeministInnen.
Die Proteste in Baden-Württemberg gegen Lehrpläne, in denen auch geschlechtliche und sexuelle Vielfalt berücksichtigt werden soll, sind, wie die franzözischen Proteste gegen die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule, von den Letzteren dominiert.