Vom Bürgerkrieg niedriger Intensität zum eskalierenden Konflikt

6. Oktober 2015 | 19:00

Seit Ende Juli 2015 eskaliert der Kon­flikt von türkisch­er Regierung und kur­dis­ch­er Frei­heits­be­we­gung erneut. Hin­ter­grund sind die Par­la­mentswahlen vom Juni 2015. Bei diesen gelang es erst­mals mit der HDP — einem Bünd­nis aus linken Parteien, Bewe­gun­gen und der kur­dis­chen Frei­heits­be­we­gung in Form der Partei der Regio­nen (DBP) — ein­er linken Kraft die 10% Hürde der türkischen Demokratie zu über­sprin­gen und eine bunte Del­e­ga­tion aus Vertreter_innen von Min­der­heit­en, Queeraktivist_innen, Feminist_innen und Sozialist_innen ins türkische Par­la­ment zu entsenden. Sie durchkreuzten damit die Pläne des Präsi­den­ten Recep Tayip Erdo­gan mit ein­er absoluten Mehrheit sein­er kon­ser­v­a­tiv-islamis­chen AKP die Türkei in eine autoritäre Prä­sidi­aldemokratie zu ver­wan­deln.

Erdo­gan nutzte die fol­gende Krise um gegen die kur­dis­che Frei­heits­be­we­gung und linke Grup­pen in der Türkei mit­tels Angrif­f­en auf die kur­dis­che Gueril­la HPG (ehe­mals PKK) vorzuge­hen. Ziel ist es bis zu den Neuwahlen (am 1.November) die HDP als Ter­rorun­ter­stützer unter die 10% Hürde zu drück­en und doch noch eine Mehrheit für ein autoritäres Regime zu gewin­nen. Seit­dem eskaliert der Kon­flikt von Woche zu Woche und forderte Tote sowhl auf Seit­en der türkischen Sicher­heit­sor­gane wie auch unter Zivilist_innen und in den Rei­hen der kur­dis­chen Frei­heits­be­we­gung.

Mit­ten in dieser Entwick­lung besuchte Volk­er Hinck im August die heim­liche Haupt­stadt Kur­dis­tans Diyarbakir (kur­disch Amed). Im Rah­men seines Vor­trages wird er uns seine Ein­drücke schildern und einen Überblick über die Sit­u­a­tion geben.

Datum:

6. Okto­ber 2015    

Zeit:

19:00

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

offenes Jugend­büro RedRoXX
Pilse 29
Erfurt

Veranstalter*in:

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