Vortrag und Film: „die wichtigste aller Künste“ — Bilder der Avantgarde im Kino der Revolution mit Christoph Hesse

26. Mai 2017 | 20:30

Die Ver­anstal­tung find­et im Rah­men der Bun­deskon­ferenz der Falken 2017 in Thürin­gen statt. Inter­essierte sind dazu her­zlich ein­ge­laden.

Der Film sei die wichtig­ste aller Kün­ste, meinte Lenin: weil er, anders als die dem gebilde­ten Bürg­er­tum vor­be­hal­tene Kun­st und Lit­er­atur, allen Men­schen ohne weit­eres zugänglich sei. Und weil er genau darum die Rev­o­lu­tion in all­seits ver­ständlichen Bildern in die Welt hin­aus­tra­gen könne. Diese Hoff­nung hat sich, wie man längst weiß, nicht erfüllt. Noch bis heute tra­gen die pop­ulärsten Filme eher dazu bei, daß die Leute es sich in Ver­hält­nis­sen gemütlich machen kön­nen, die ihnen in Wirk­lichkeit fast all das voren­thal­ten, was sie ihnen vor­spie­len. Der Ein­fluß des Films, arg­wöh­nte Trotz­ki, schon bevor das eben schein­bar so glück­lich rev­o­lu­tion­ierte Ruß­land zu einem total­itären Staat auswuchs, sei eher dem des Alko­hols und der Kirche ver­gle­ich­bar.
Den­noch: Ver­suche, wie auch immer rev­o­lu­tionäre Filme zu gestal­ten, um damit die gesellschaftlichen Ver­hält­nisse selb­st umzuw­er­fen, wur­den sei­ther etliche unter­nom­men. Daß die Avant­garde, die sich dem Geschehen voraus wäh­nte, ihrer­seits bald ein­er geschichtlichen Entwick­lung hin­ter­her­lief, die sie rechts über­holt hat­te, mag ihren poli­tis­chen Anspruch zunichte machen, keineswegs jedoch ihre kün­st­lerische Leis­tung. Was hier als poli­tis­che Film-Avant­garde beze­ich­net wird, fol­gt kein­er einge­bürg­erten Def­i­n­i­tion. Vorgestellt wer­den sollen exem­plar­isch einige Exper­i­mente der 1920er bis 60er Jahre, die auf der Suche nach einem neuen Inhalt des Kinos zugle­ich eine neue Form fan­den.

Datum:

26. Mai 2017    

Zeit:

20:30

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Alte Parteis­chule Erfurt
Wern­er-See­len­binder-Straße 14
Erfurt

Veranstalter*in:

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