Wanderausstellung “Vom Platz vertrieben — Juden, Fußball und Nationalsozialismus in Thüringen” von Erinnerungsort Topf und Söhne

6. November 2024 – 17. November 2024 | ganztags

Wan­der­ausstel­lung „Vom Platz ver­trieben“ vom 6. bis 17. Novem­ber im Stadt­mu­se­um Kahla

Im Rah­men des Stolper­stein-Gedenkens rund um den 9. Novem­ber holt der Demokratie_laden Kahla eine Wan­der­ausstel­lung über Jüdin­nen und Juden, Fußball und Nation­al­sozial­is­mus in Thürin­gen ins Kahlaer Stadt­mu­se­um.

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Am 9. Novem­ber wird jedes Jahr an die jüdis­chen Men­schen erin­nert, die vor 86 Jahren in der Nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber 1938 – in der soge­nan­nten „Reich­s­pogrom­nacht“ — durch das Naziregime enteignet, entrechtet, in Massen deportiert und in den Tod getrieben wur­den. Die Pogrome markierten den Über­gang von der Diskri­m­inierung von Jüdin­nen und Juden ab 1933 hin zur ihrer sys­tem­a­tis­chen Ver­fol­gung und Ver­nich­tung. Im Rah­men des alljährlichen Gedenkens an diese Gräueltat­en hat der Demokratie_laden Kahla die Wan­der­ausstel­lung „Vom Platz ver­trieben“ ins Kahlaer Stadt­mu­se­um ein­ge­laden. Die vom Erfurter Lern- und Erin­nerung­sort „Topf & Söhne“ gestal­tete Ausstel­lung lässt zwis­chen dem 6. und 17. Novem­ber erfahrbar wer­den, in welchem Zusam­men­hang Jüdin­nen und Juden, Fußball und Nation­al­sozial­is­mus inner­halb von Thürin­gen standen bzw. heute noch ste­hen.

Schon von seinem Ursprung her inter­na­tion­al und auf Weltof­fen­heit aus­gelegt, wurde der Fußball bere­its in seinen Anfangsta­gen zur Lei­den­schaft viel­er deutsch­er Juden. Es waren vor allem auch zahlre­iche namhafte jüdis­che Spiel­er, Train­er, Jour­nal­is­ten, Funk­tionäre und Mäzene, die dem Fußball zu Beginn des 20. Jahrhun­derts zu wach­sender Pop­u­lar­ität inner­halb Deutsch­lands ver­halfen.

Nach der Machtüber­nahme durch Adolf Hitler im Jahr 1933 nah­men viele deutsche Vere­ine – oft auf eigene Ini­tia­tive – soge­nan­nte „Ari­er­para­graphen“ in ihre Satzun­gen auf, was bedeutete, dass Jüdin­nen und Juden nicht mehr teil­nehmen durften und aus­geschlossen wur­den. Als Antwort bildete sich in der Folge die jüdis­che Sport­be­we­gung zum Ort der Selb­st­be­haup­tung und gegen­seit­i­gen Ermu­ti­gung. Auch in Thürin­gen ent­standen jüdis­che Sportvere­ine, darunter in Erfurt, Jena, Gera und Meinin­gen. Der Erin­nerung­sort Topf & Söhne hat ihre Spuren erforscht und mit Unter­stützung zahlre­ich­er Men­schen, Ini­tia­tiv­en und Archive eine Ausstel­lung gestal­tet.

Wie ver­hiel­ten sich die Vorgängervere­ine von Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena ab 1933 gegenüber ihren jüdis­chen Mit­gliedern? Wie kon­nten jüdis­che Vere­ine unter den Bedin­gun­gen der Entrech­tung ihrem Sport nachge­hen? Welche Strahlkraft haben die Ereignisse von damals auf die Gegen­wart? Was hat es mit dem noch immer gebräuch­lichen anti­semi­tis­chen Slo­gan „Juden Jena“ auf sich? Und wie kam es eigentlich dazu, dass aus der ursprünglich rein sportlichen Rival­ität zwis­chen den Fußball­clubs von Erfurt und Jena ein bei nicht weni­gen Fans gelebter Hass auf den geg­ner­ischen Vere­in und seine Anhänger*innen wurde? Die facetten­re­iche Ausstel­lung „Vom Platz ver­trieben“ ver­sucht Antworten auf diese Fra­gen zu geben – nicht nur einge­fleis­cht­en Fußball­fans.

 

Ausstel­lung „Vom Platz ver­trieben“

06.–17.11.2024

Stadt­mu­se­um Kahla; Mar­garethen­str. 7/8

Öff­nungszeit­en:

Mi: 8–12 Uhr

Do-So: 14–17 Uhr

Kon­takt:

 

Datum:

6. Novem­ber 2024 – 17. Novem­ber 2024    

Zeit:

ganz­tags

Veranstaltungskategorie/n:

Veranstaltungsort:

Stadt­mu­se­um Kahla
Mar­garethen­strße 7/8
Kahla

Veranstalter*in:

Demokratie_laden Kahla

Veranstaltungslink: