12. Juni 2019 | 16:00–20:00
Wir laden alle Interessierten ganz herzlich zum Workshop über Privilegien, Diskriminierung und politische Zusammenarbeit mit geflüchteten Frauen ein:
“Es ist wichtig, über Rassismus, Sexismus und Homophobie im Zusammenhang der Flüchtlingsbewegung zu sprechen. Wir versuchen, nach außen vereint aufzutreten, aber inside trennt uns viel wegen unterschiedlicher Privilegien. Manche von uns sind rassistisch, sexistisch oder homophob, ohne es überhaupt zu realisieren. Dies geht manchmal von Geflüchteten aus, manchmal von Unterstützer*innen.
Es ist wichtig bezüglich Unterstützung die eigenen Grenzen zu kennen. Unterstützer*innen verbrauchen manchmal viel Energie dafür, Individuenn zu helfen und vergessen, dass dies kein Dauerzustand sein kann und dass es viel wichtiger ist, diese Individuen zu empowern: “Gib mir nicht den Fisch, sondern bring mir Fischen bei.” Wir lehnen das Konzept ab, in dem die Beziehung Flüchtling-Unterstützer*in daraus besteht, dass ein Teil nur gibt und ein Teil nur nimmt. Stattdessen wollen wir an einem eigenen Konzept der solidarischen Zusammenarbeit weiterdenken.”
Women in Exile wurde 2002 als Initiative von geflüchteten Frauen gegründet und ist mittlerweile auch bundesweit und darüber hinaus aktiv. In ihrem Selbstverständnis heißt es:
“Unser grundlegendes politisches Ziel ist die Utopie einer gerechten Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung, mit gleichen Rechten für alle Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gehen.
In unserer konkreten Politik liegt unser Fokus auf der Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze gegen Asylsuchende und MigrantInnen und den Verschränkungen von Rassismus und Sexismus.
Wir verstehen uns als feministische Organisation und sind eine der wenigen Schnittstellen zwischen Frauenbewegung und Flüchtlingsbewegung.”
Der Workshop selbst findet von 16 bis 19 Uhr statt. Danach besteht die Möglichkeit, uns bei einem gemeinsamen Abendessen oder Kneipenabend über das Gelernte und Erlebte auszutauschen. Das Angebot richtet sich an alle, die sich für dieses Thema interessieren, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Sozialisation. Wir bitten jedoch darum, auf eure Redeanteile, eventuell dominantes Verhalten und (latente) Diskriminierungen zu achten, und behalten uns ggf. vor, einem raumgreifenden Verhalten privilegierter Personen Grenzen zu setzen.